Das Wirkstoffforschungsunternehmen Evotec hat auch nach dem dritten Quartal die Prognose, die für dieses Geschäftsjahr einen Konzernumsatz von 550 Mill. bis 570 (i. V. 501) Mill. Euro vorsieht, unverändert gelassen. Bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. September bestätigte der in Hamburg ansässige MDax-Konzern zudem das Jahresziel eines bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda) zwischen 105 Mill. und 120 (107) Mill. Euro sowie die Mittelfristprognose. Bis 2025 sollen ein Umsatzwachstum auf mehr als 1 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ebitda von mindestens 300 Mill. Euro erreicht werden.

Für die ersten neun Monate 2021 verbuchte Evotec einen Anstieg des Umsatzes um ein Fünftel auf 431 Mill. Euro. Auf vergleichbarer Basis – bereinigt um den Effekt aus dem Ende von Sanofi-Zahlungen (seit April 2020) von 8,6 Mill. Euro sowie negativen Wechselkurseffekten von 11,2 Mill. Euro – liege die Erlössteigerung bei 25,7%, so das Unternehmen. Der Umsatz enthält auf 36,5 (i.V. 18,3) Mill. Euro erhöhte Meilenstein-, Abschlags- und Lizenzzahlungen. Der Umsatzbeitrag der in Seattle ansässigen US-Tochter Just-Evotec Biologics stieg den Angaben zufolge in den ersten neun Monaten um 43% auf 34,7 Mill. Euro.

Im Zusammenhang mit dem Antrag auf das Zweitlisting an der US-Börse Nasdaq hatte Evotec am 26. Oktober neben einer Umsatzspanne von 425 bis 435 Mill. Euro bereits einen Rückgang des bereinigten Ebitda auf 68 bis 72 (76,9) Mill. Euro avisiert. Verbucht wurden 70,1 Mill. Euro. Den Rückgang führt das Unternehmen auf höhere Umsatzkosten vor dem Produktionsstart einer Anlage zur Herstellung von Biologika in den USA, höhere unverpartnerte Forschungs- und Entwicklungskosten (+28%), das Wachstum des Konzerns sowie auf Effekte im Zusammenhang mit der Rückkehr an die Nasdaq am 8. November nach rund einer Dekade zurück.

Die Transaktion – bestehend aus einem Basisangebot von 20 Millionen American Depositary Shares (ADS) zu je 21,75 Dollar sowie einer voraussichtlich am 15. November abgeschlossenen Option zum Erwerb von knapp 3 Millionen weiteren ADS – soll zu einem Bruttoerlös von 500 Mill. Dollar führen. Die Erlöse aus dem IPO will Evotec unter anderem für die Erweiterung der Herstellungskapazitäten für Biologika in den USA, für zusätzliche Kapazitäten in Toulouse, für den Ausbau der Plattform für Präzisionsmedizin sowie die Beschleunigung von Pipeline-Aktivitäten nutzen. Dass Evotec nach neun Monaten mit 247 (5,8) Mill. Euro ein stark gestiegenes Periodenergebnis verbuchte, lag im Wesentlichen an einer deutlich höheren Bewertung der Beteiligung an Exscientia, einem britischen Wirkstoffforschungsunternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz.