EWE kappt Gewinnziel und ändert Dividendenvorschlag
ste Hamburg – Der Oldenburger Energiekonzern EWE hat die im Geschäftsbericht 2019 enthaltene Ergebnisprognose für das laufende Jahr infolge der Corona-Pandemie zurückgezogen. Zwischenzeitlich eingetretene Effekte der Pandemie auf das Unternehmen und das allgemeine Wirtschaftsleben machten eine seriöse Prognose derzeit unmöglich, erklärte das überwiegend von Kommunen aus der Weser-Ems-Region getragene Unternehmen, bei dem im vergangenen Herbst der französische Finanzinvestor Ardian den früher vom Energiekonzern EnBW gehaltenen 26-Prozent-Anteil für kolportiert 1,5 Mrd. Euro übernommen hatte (vgl. BZ vom 7.12.2019).Die Prognose, die laut EWE aus der Zeit vor der Pandemie stammte, hatte ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis (operatives Ebit) in einem Korridor von 15 % unterhalb bis 5 % oberhalb des letztjährigen Niveaus von knapp 456 Mill. Euro (+20,9 % gegenüber 2018) vorgesehen. Auch den ursprünglichen Vorschlag einer Dividendenzahlung von 146 Mill. Euro änderte der Konzern – in Abstimmung mit den Anteilseignern – aufgrund der Pandemie: Nun sollen 98 Mill. Euro fließen.Der EWE-Konzern, der in den nächsten zehn Jahren 6 Mrd. Euro in klassische Geschäftsfelder sowie in Wachstumsbereiche investieren will, erläuterte anlässlich der Vorlage der Jahresbilanz 2019 zur Fremdfinanzierung, dass man in diesem und vielleicht auch im kommenden Jahr mit kleineren Aktivitäten am Kapitalmarkt vertreten sein werde. Finanzvorstand Wolfgang Mücher verwies auf den Verkauf des 2016 übernommenen 10-prozentigen Pakets eigener Aktien an den Finanzinvestor Ardian, der unlängst für einen Liquiditätszufluss gesorgt habe. Anfang November wird eine 2011 emittierte Anleihe über gut 365 Mill. Euro fällig, im Juli 2021 ein weiterer, 2009 begebener Bond über 464 Mill. Euro.