scd New York – Der Onlinereisevermittler Expedia bietet 3,9 Mrd. Dollar für den Ferienhausvermittler HomeAway. Die Offerte über 38,31 Dollar je Aktie beinhaltet einen Aufschlag von etwa einem Fünftel auf den letzten Schlusskurs der Gesellschaft vor Bekanntgabe des Angebots. An der Wall Street wird derweil auf ein noch höheres Angebot durch einen konkurrierenden Bieter spekuliert. Die Aktie mit dem Börsenkürzel “AWAY” legte am Donnerstag um fast ein Viertel auf 39,84 Dollar zu. Neben Expedia-Konkurrent Priceline könnte auch HomeAway-Rivale Airbnb Interesse zeigen, erklärten Analysten gegenüber US-Medien.Für Expedia, deren Aktie um knapp 4 % anzog, wäre die dritte Übernahme im laufenden Turnus zugleich die größte. Anfang des Jahres waren 280 Mill. Dollar für Travelocity auf den Tisch gelegt worden. Wenig später wurden 1,3 Mrd. Dollar für das Online-Reiseportal Orbitz gezahlt. Einen Monat nach Abschluss der Orbitz-Transaktion folgt nun die HomeAway-Offerte.Erst bei der Zahlenvorlage in der vergangenen Woche hatte der in der iranischen Hauptstadt Teheran geborene Expedia-CEO Dara Khosrowshahi erklärt, man werde in Zukunft ein Konkurrenzprodukt zu Airbnb und ähnlichen Angeboten aufbauen. Für eine bestimmte Gruppe Menschen sei dies ein wichtiges Segment im Reisemarkt. Nach zwei Jahren Kooperation mit der 2005 gegründeten HomeAway beschleunigt der CEO sein Vorhaben nun deutlich. Kräftiges WachstumDas Unternehmen vermittelt Reisenden derzeit 1,2 Millionen private Wohnhäuser und -apartments rund um den Globus. Im dritten Quartal kletterten die Erlöse um 12 % auf 131 Mill. Dollar. Der Gewinn wurde auf 10,4 Mill. Dollar verdoppelt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Während Airbnb sich mehr auf die Vermittlung einzelner Übernachtungen konzentriert, vermittelt die in Austin (Texas) ansässige HomeAway meist Feriendomizile für eine Woche oder länger.