Reuters Berlin – Die deutschen Autobauer haben im zweiten Coronajahr 2021 den Export von Elektro-Pkw nahezu verdoppelt. Es wurden rund 300000 Autos mit rein elektrischem Antrieb im Wert von 12,6 Mrd. Euro ins Ausland geliefert, teilt das Statische Bundesamt mit. Das waren fast doppelt so viele (plus 92,4%) wie im Vorjahr und mehr als dreimal so viele (plus 210,7%) wie 2019.

Auch bei den Einfuhren ging es nach oben. Mit 292000 importierten Elektroautos für 7,5 Mrd. Euro stieg die Menge binnen Jahresfrist um 76% und gemessen an 2019 sogar um fast das Vierfache (plus 382%). Zum Vergleich: 2021 wurden 1,6 Millionen Pkw mit klassischem Verbrennungsmotor (minus 22,5% zu 2020) im Wert von 32,2 Mrd. Euro importiert und 1,7 Millionen Pkw (minus 27,8%) für 59,2 Mrd. Euro exportiert.

Die Elektromobilität in Deutschland gewinnt an Schwung – auch dank der staatlichen Kaufprämie und steuerlichen Vergünstigungen. Im vergangenen Jahr wurden rund 328000 E-Autos im Wert von 13,7 Mrd. Euro produziert. Das war mengenmäßig ein Anstieg um fast 86% zum Vorjahr und um 268% im Vergleich zu 2019.

Trotz der Zuwächse bei den reinen Elektroautos produzierte die deutsche Autoindustrie auch 2021 noch überwiegend Pkw mit klassischem Verbrennungsmotor, allerdings bei stark rückläufiger Tendenz: Mit rund 2,2 Millionen Stück im Wert von 73,2 Mrd. Euro waren es gut 23% weniger als im Jahr zuvor. Damit ändert sich auch das Verhältnis zwischen Elektroautos und Verbrennern: Liefen 2021 fast siebenmal mehr Pkw, die ausschließlich einen Verbrennungsmotor haben, vom Band als solche mit reinem Elektroantrieb, so waren es 2020 noch rund 16-mal mehr.

Wichtigster Abnehmer für deutsche Elektro-Pkw waren 2021 Großbritannien (49400 Stück, plus 113% im Vergleich zu 2020), gefolgt von den USA (42500, plus 194%) und Norwegen (33600, plus 20%). Nach Deutschland importiert wurden Elektro-Pkw hauptsächlich aus Frankreich. Von dort kamen 44000 Elektroautos (plus 0,5%), gefolgt von der Slowakei (38 200, plus 143%) und den USA (35500, plus 127%).