ExxonMobil hat dank gestiegener Ölpreise und des boomenden Chemiegeschäfts den höchsten Quartalsgewinn seit mehr als einem Jahr erzielt. Der Nettogewinn im zweiten Jahresviertel belief sich den Angaben zufolge auf 4,69 Mrd. Dollar nach einem Verlust von 1,08 Mrd. ein Jahr zuvor. „Die positive Dynamik hat sich in all unseren Geschäftsbereichen fortgesetzt, da die weltweite wirtschaftliche Erholung die Nachfrage nach unseren Produkten erhöht hat“, erklärte CEO Darren Woods. Die Investitionen sollen 2021 am unteren Ende der Prognosespanne von 16 Mrd. bis 19 Mrd. Dollar liegen.

Viele Ölförderkonzerne nutzen die aktuelle Preiserholung, um Schulden abzubauen und die Ausschüttungen an die Aktionäre zu erhöhen, statt mehr Geld für die Steigerung der Produktion auszugeben. So hat auch Exxons Erzrivale Chevron sein Investitionsbudget für 2021 gekürzt.

Chevron, der letzte im Dow-Jones-Index enthaltene Ölkonzern, hat im zweiten Quartal erstmals seit über anderthalb Jahren wieder einen hohen Gewinn verbucht. Der Ölkonzern – nach Marktkapitalisierung mit 196 Mrd. Dollar nur die Nummer 2 in den USA hinter ExxonMobil (243 Mrd. Dollar) – verdiente gemäß der Mitteilung unterm Strich 3,1 (i.V. –8,3) Mrd. Dollar. Wie Exxon führt auch Chevron die Ergebniswende auf die gestiegenen Öl- und Gaspreise – im zweiten Quartal wurde Chevron Rohöl und Flüssiggas im Schnitt für 54 (19) Dollar pro Barrel los – sowie die höhere Nachfrage infolge der Erholung der Weltwirtschaft zurück. Angesichts dieser Erholung will der Konzern nun auch die Aktienrückkäufe fortsetzen, die er vor einem Jahr in der Coronakrise ausgesetzt hatte. Chevron steigerte zudem die Produktion um 5% auf gut drei Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Der Umsatz wuchs um fast 180% auf 37,6 Mrd. Dollar.