Fast Casualwear ist Fujians fünfter Börsenkandidat 2012
hip Frankfurt – Bislang hat es keine der Gesellschaften aus der chinesischen Provinz Fujian, die in diesem Jahr in Frankfurt an die Börse gegangen sind, geschafft, beim Initial Public Offering (IPO) mehr als 3 Mill. Euro einzusammeln. Zumindest das sollte dem Schuhhersteller Fast Casualwear gelingen. Man habe vorab schon mehr als 5 Mill. Euro durch unwiderrufliche Erklärungen bei Investoren platziert, sagte Serge Ragotzky, Head of Corporate Finance bei Kepler Capital Markets, auf der IPO-Pressekonferenz in Frankfurt. Kepler begleitet den Börsengang auf Bankenseite. Demnach ist bereits mehr als die Hälfte des Angebots unter Dach und Fach.Fast Casualwear offeriert bis zu 1 725 000 Aktien in einer Bookbuildingspanne von 5,00 bis 6,00 Euro (ISIN: DE000A1PHFG5/Börsenkürzel: FCA). Bis zu 1 500 000 Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung, der Rest für eine eventuelle Mehrzuteilung aus dem Eigentum der Altaktionäre, unter denen sich die Private-Equity-Gesellschaft Silver Rock aus Dubai befindet. Der Finanzinvestor hat sich in den vergangenen sieben Jahren an mehr als 60 Firmen in der Volksrepublik beteiligt. Fast Casualwear will den Großteil des Emissionserlöses in den Ausbau des Vertriebsnetzes (40 %) und die Erweiterung der Produktionskapazitäten (15 %) stecken. Warum das Unternehmen in Deutschland an die Börse will, erklärte CEO, Gründer und Mehrheitsaktionär Wing Chi Chong (54) so: In der Volksrepublik gebe es große regulatorische Unsicherheiten. In Deutschland sei ein Listing schneller zu erreichen. Zudem sorge eine Notierung in Frankfurt für ein gutes Image bei Zulieferern, Banken und den örtlichen Regierungsstellen.Das Unternehmen, das fast zwei Drittel seines Umsatzes mit Fußbekleidung bestreitet, ist ein Auftragshersteller großer Markenartikler, der sein eigenes Label aufgebaut hat. Das so genannte OEM-Geschäft steht noch für knapp ein Viertel des Erlöses. Chong sieht sich als einen der Pioniere der Branche. Zudem stellt das Unternehmen Freizeitbekleidung her. Bei der Vermarktung konzentriert sich Fast Casualwear auf kleinere Städte. Die Produkte sind im mittleren Preissegment angesiedelt.Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Gesellschaft bei 82,2 (i. V. 76,8) Mill. Euro Umsatz einen Nettogewinn von 13,5 (10,5) Mill. Euro. Im Vergleich zu anderen chinesischen Unternehmen, die in Frankfurt an die Börse gegangen sind, schiebt Fast Casualwear keine umfangreichen Barbestände vor sich her. Per 31. März beliefen sich die Zahlungsmittel auf 1,3 (0,9) Mill. Euro. Als Aufsichtsratschef fungiert der Jurist Stefan Söhn, zuvor CEO der Kuka Systems.