Faurecia schlägt sich wacker
wü Paris – Der französische Automobilzulieferer Faurecia hat dem Abwärtstrend der Branche in den ersten sechs Monaten des Jahres erfolgreich getrotzt und mehr oder weniger stabile Ergebnisse verbucht. Die Tochter von PSA (Peugeot Société Anonyme), die im ersten Halbjahr Clarion aus Japan übernommen hat, bestätigte deshalb – im Gegensatz etwa zu Continental – ihre Prognosen für das Gesamtjahr. Faurecia blickt sogar verhalten optimistisch auf das nächste Jahr, da sie eine moderate Erholung des chinesischen Automobilmarktes 2020 für möglich hält. Für 2019 pessimistischer Dagegen ist Faurecia für die Branchenentwicklung dieses Jahres inzwischen etwas pessimistischer gestimmt als noch im Februar. So erwartet Firmenchef Patrick Koller nun, dass die weltweite Automobilproduktion um 4 % sinken wird. Zuvor war er von einem Rückgang von nur 1 % ausgegangen. In China dürfte der Rückgang nach Ansicht der PSA-Tochter im Gesamtjahr im niedrigen zweistelligen Bereich ausfallen, nachdem die Automobilproduktion dort im ersten Halbjahr um 15,7 % gesunken ist. Faurecia hat deshalb in diesem Zeitraum sieben von zuvor 50 ihrer Werke in China geschlossen, um sich den Marktbedingungen anzupassen.Die Verkäufe der PSA-Tochter fielen mit 8,97 Mrd. Euro um 0,2 % niedriger aus als in der Vorjahreszeit. Ohne Clarion und bei konstanten Wechselkursen hätte der Rückgang 2,8 % betragen. Dabei hatte Faurecia in den USA mit großen Problemen zu kämpfen, da dort ein Vertrag mit Daimler für Sitze ausgelaufen ist. Das operative Ergebnis verringerte sich um 0,4 % auf 645 Mill. Euro, wobei die operative Marge mit 7,2 % stabil blieb. Ohne Clarion hätte sie nach Angaben Faurecias 7,3 % betragen. Der Nettobargeld-Mittelzufluss legte um 3,9 % auf 257 Mill. Euro zu, und auch das Nettoergebnis fiel besser aus als im Vorjahreszeitraum: Es legte um 1 % auf 346 Mill. Euro zu.Im Gesamtjahr will CEO Koller Verkäufe erzielen, die ohne Berücksichtigung von Clarion und bei konstanten Wechselkursen 150 bis 350 Basispunkte besser ausfallen als im Gesamtmarkt. Er will zudem das operative Ergebnis verbessern, eine operative Marge von mindestens 7 % sowie einen Nettobargeld-Mittelzufluss von mindestens 500 Mill. Euro erzielen, Clarion miteingerechnet. Mutter und Tochter aufwärtsAnleger reagierten positiv auf die Ergebnisse: Die Faurecia-Aktie zog am Dienstag an der Börse Paris im Verlauf um gut 11 % bis auf 45,40 Euro an. Das Papier der Mutter Peugeot stieg um 4 % auf 22,85 Euro.