Ferienflieger Tuifly setzt zum Kahlschlag an

Börsen-Zeitung, 6.6.2020 hei Frankfurt - Der von der Coronakrise schwer getroffene Reisekonzern Tui zückt den Rotstift bei seinem Ferienflieger Tuifly. Die Flotte, deren Stärke bisher mit 39 Boeing 737-Jets geplant war, soll halbiert werden. Mehrere...

Ferienflieger Tuifly setzt zum Kahlschlag an

hei Frankfurt – Der von der Coronakrise schwer getroffene Reisekonzern Tui zückt den Rotstift bei seinem Ferienflieger Tuifly. Die Flotte, deren Stärke bisher mit 39 Boeing 737-Jets geplant war, soll halbiert werden. Mehrere Standorte, darunter Köln, Bremen und Münster-Osnabrück, werden geschlossen. Insgesamt sind rund 700 Arbeitsplätze in Cockpit und Kabine betroffen, wie die Vereinigung Cockpit mitteilt. Konzernchef Fritz Joussen erläuterte in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter, es gehe darum, die verkleinerte Flotte der Tuifly über das ganze Jahr hinweg auszulasten und nicht im reiseschwachen Winter zu viele Flugzeuge zu haben.Tui, deren Geschäft infolge der Coronakrise wochenlang stillstand und nur sehr zäh wieder anläuft, hat insgesamt harte Einschnitte angekündigt. 8 000 Stellen sollen wegfallen, obwohl der Konzern einen staatlichen Kredit der KfW über 1,8 Mrd. Euro in Anspruch genommen hat. Allerdings geht es in der Reisebranche ums Überleben. Experten gehen davon aus, dass Tui sogar noch frisches Eigenkapital aufnehmen muss. Tuifly ist als reiner Ferienflieger und Konzerndienstleister besonders von Unterauslastung getroffen, weil vor allem die Pauschalreise nicht in Gang kommt. Die Tui-Aktie legte in London mehr als 5 % zu.