Feuer kommt Ocado teuer
hip London – Ein Brand in einem automatisierten Lagerhaus hat den Online-Supermarkt Ocado im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Wie die FTSE-350-Gesellschaft mitteilte, weitete sich ihr Verlust vor Steuern dadurch auf 143 (i.V. 13,6) Mill. Pfund aus. Mit Wachstumsstörungen hat das Unternehmen dagegen nicht zu kämpfen. Der Umsatz stieg um ein Zehntel – andere Lebensmitteleinzelhändler können von solchen Wachstumswerten nur träumen. Die Sparte Ocado Solutions steigerte ihren Erlös gar um ein Fünftel. Sie bietet anderen Einzelhändlern an, gegen eine Beteiligung am Bruttoumsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich ihr Online-Geschäft zu betreiben. Die “Ocado Smart Platform” wurde bereits an Sobeys in Kanada, Groupe Casino in Frankreich und ICA Group in Schweden verkauft. Eine Partnerschaft mit dem Walmart-Rivalen Kroger öffnete Ocado den US-Markt.”In den vergangenen sechs Monaten hat sich der Schwerpunkt der Ocado-Gruppe verlagert”, sagte CEO Tim Steiner unter Verweis auf das Joint Venture mit Marks & Spencer (M&S). Ocado kann von der Kooperation nur profitieren. Aus Sicht der Analysten von Peel Hunt mindert sie die Risiken, die sich aus dem Auf und Ab im Einzelhandel ergeben, und biete die Möglichkeit, neue Technologien auszuprobieren. Das abgebrannte Lagerhaus in Andover werde nach dem Wiederaufbau dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Ocado geht davon aus, dass der Schaden von den Versicherern des Unternehmens komplett übernommen wird.