Fiat will Pflichtwandelanleihe zur Finanzierung nutzen

Ehrgeizige Investitionspläne - VW hat Erfahrung

Fiat will Pflichtwandelanleihe zur Finanzierung nutzen

wb Frankfurt – Auf der Suche nach Finanzierungsquellen für das Investitionsprogramm im Volumen von 60 Mrd. Dollar in den nächsten Jahren erwägt die neu formierte Fiat Chrysler Automobiles die Ausgabe von Pflichtwandelanleihen. Solche Mandatory Convertible Bonds stellen eine Kapitalerhöhung, bei der die neuen Gesellschafter ihre Einlage vorab leisten und einen höheren Kupon tragen als übliche Wandelanleihen.Der Eigenkapitalausweis ist allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Nach Angaben von Bloomberg könnte es Fiat Chrysler, die seit 13. Oktober auch in New York notiert ist, um ein Volumen von 2 Mrd. Dollar gehen. Heute soll eine Entscheidung fallen. Fiat ist der Aktienkurs, der gestern in Mailand um 4,4 % auf 7,62 Euro zulegte, zu niedrig, um das Kapital zu erhöhen. Fiat Chrysler hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 9,5 Mrd. Euro und 10 Mrd. Euro Nettoschulden.Zwangswandelanleihen hatte VW 2012 und 2013 über zusammen 3,7 Mrd. Euro begeben. ArcelorMittal erlöste 2013 daraus 2,25 Mrd. Dollar, Bayer schon 2006 zur Schering-Übernahme rund 2 Mrd. Euro. Aus Sicht des Emittenten haben Pflichtwandelanleihen den Charme, dass sie am Ende der Laufzeit stets in Aktien bedient werden. Das Unternehmen kann sich daher schon bei der Platzierung sicher sein, dass die Finanzierung, abgesehen von Zinszahlungen und möglichen Kündigungsrechten, nie zu Liquiditätsabfluss führt.