Fielmann sieht sich klar auf Kurs
ste Hamburg – Nach den bereits zur Hauptversammlung am 3. Juli präsentierten vorläufigen Kennzahlen zum ersten Halbjahr hat die größte deutsche Optikerkette Fielmann mit dem Zwischenbericht zum 30. Juni nicht mehr überrascht. Man sei zuversichtlich, die Marktposition auszubauen und in diesem Jahr Absatz, Umsatz und Gewinn zu steigern, teilte das Hamburger Unternehmen mit, das in Deutschland jede zweite Brille verkauft. Die im MDax gelistete Fielmann-Aktie, die nach Umsetzung des Aktiensplits im Verhältnis 1 : 2 am 22. August mit 49,05 Euro aus dem Handel gegangen war, gab um 1,3 % auf 49,35 Euro nach.Die DZ Bank bestätigte ihre Kaufempfehlung für das Papier bei einem Zielkurs von 51,50 Euro. Die Optikerkette profitiere von ihrer großen Kaufkraft, überdurchschnittlicher Produktivität, einem hohen Bekanntheitsgrad und ihrer vertikalen Integration. Es sei zu erwarten, dass Fielmann weiterhin schneller wachse als der Optikersektor in Deutschland insgesamt. Zudem werde ein zunehmender Anteil der margenstärkeren Gleitsichtbrillen im Produktportfolio zu einer schrittweisen Steigerung der Profitabilität führen, so DZ Bank-Analyst Thomas Maul.Das an der Börse mit gut 4,1 Mrd. Euro bewertete Familienunternehmen vermeldete gestern einen im Vorjahresvergleich um 1,9 % auf 1,9 Millionen Brillen gesteigerten Absatz im zweiten Quartal. Der Konzernumsatz kletterte von April bis Juni um 4,3 % auf knapp 307 Mill. Euro, der Quartalsgewinn nach Steuern um 4,9 % auf 33,8 Mill. Euro. Die eigenen Erwartungen an das erste Halbjahr hätten sich erfüllt, erklärte Fielmann. Das Unternehmen, das zum 30. Juni mit 679 Filialen sechs mehr betrieb als vor Jahresfrist, setzt auf weitere Expansion durch Eröffnung zusätzlicher Geschäfte sowie durch Vergrößerung und bessere Platzierung bestehender Filialen. Die Beschäftigtenzahl stieg zur Jahresmitte auf 16 030 (15 427). Die aus dem Cash-flow beglichenen Investitionen beliefen sich im ersten Halbjahr auf 15,9 (14,7) Mill. Euro.Die Abneigung, Brillen und andere Produkte trotz des Wachstums von Online-Wettbewerbern wie Mister Spex künftig auch über das Internet zu verkaufen, untermauerte gestern eine Mitteilung des Zentralverbands der Augenoptiker (ZVA). Ein Treffen mit Konzernchef Günther Fielmann habe gemeinsame Positionen in vielen Punkten ergeben. Fielmann sehe wie das ZVA-Präsidium den Vertrieb von Korrektionsbrillen im Internet “äußerst kritisch”. Aufgrund bekannter Qualitätsmängel gelte dies vor allem für Gleitsichtbrillen. Auch Bemühungen der EU-Kommission, den Meistervorbehalt in der Augenoptik in Frage zu stellen, sehe man mit wachsender Sorge.