Finanzielle Sanierung bei Beate Uhse verzögert sich

Vertreter der Anleihegläubiger soll Plan erstellen

Finanzielle Sanierung bei Beate Uhse verzögert sich

ste Hamburg – Die finanzielle Sanierung des Erotikartikelhändlers Beate Uhse verzögert sich. Der von den Hamburgern angestrebte Beschluss über Stundung von Zinsansprüchen auf die Mitte 2014 mit einer Laufzeit von fünf Jahren emittierte 30-Mill.-Euro-Anleihe sowie den vorübergehenden Ausschluss von Kündigungsrechten kam gestern in der zweiten Anleihegläubigerversammlung binnen Monatsfrist nicht zustande. Mit einer Präsenz von 20,9 % der ausstehenden, mit 7,75 % verzinslichen Schuldverschreibungen wurde nach Firmenangaben das erforderliche Quorum von 25 % nicht erreicht. Schon die erste Gläubigerversammlung am 8. Juni war aufgrund zu geringer Präsenz beschlussunfähig.Dabei war das Unternehmen nach Gesprächen mit wesentlichen Anleihegläubigern wegen der fehlenden Aussicht auf erforderliche Mehrheiten für die vorgeschlagene Laufzeitverlängerung der Anleihe um fünf Jahre und für die Änderung der Anleihezinsen (vgl. BZ vom 25. Mai) vor der zweiten Versammlung von wesentlichen Tagesordnungspunkten abgerückt. Auch ein Teilnahmeappell an die Gläubiger, die Beate Uhse zuletzt mit einem Einkaufsgutschein lockte, führte nicht zur erforderlichen Präsenzquote. Nur für die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters aller Anleihegläubiger, der One Square Advisory Services, war die Versammlung beschlussfähig.Der in München ansässige Berater soll nun mit dem Unternehmen ein Sanierungskonzept erarbeiten, das einer weiteren Anleihegläubigerversammlung vorgelegt werden muss. Bis zum Beschluss über dieses Konzept, längstens aber bis zum 31. Oktober, ist der Vertreter ermächtigt, Zinszahlungen einzufordern und Kündigungsrechte auszusetzen. Die nächste Zinszahlung für die Anleihe wäre übermorgen fällig geworden.