Private Equity

Finanzinvestor Bain letzter verbliebener Bieter für IT-Dienstleister Software One

Bain Capital ist der letzte verbleibende Bieter für den Schweizer Informatikdienstleister Software One. Andere Interessenten, darunter die Private-Equity-Firma Apax Partners, sind abgesprungen.

Finanzinvestor Bain letzter verbliebener Bieter für IT-Dienstleister Software One

Finanzinvestor Bain letzter Bieter für Software One

Andere Kaufinteressenten lassen vom IT-Unternehmen ab

cru/Reuters Frankfurt/London

Der Schweizer IT-Dienstleister Software One hat sich lange geziert damit, Übernahmeofferten im Milliardenwert anzunehmen. Jetzt könnte das Unternehmen bald eine schlechtere Bewertung erzielen als zu Beginn der Prüfung strategischer Optionen erhofft. Denn der Finanzinvestor Bain Capital ist der letzte verbleibende Bieter für den Schweizer Informatikdienstleister Software One. Andere Interessenten, darunter die Private-Equity-Firma Apax Partners, seien abgesprungen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das wird aus Finanzkreisen bestätigt.

Software One hatte Mitte November seine Umsatzprognose kassiert. Nun peilt das Unternehmen aus Stans für 2023 nur noch ein Wachstum bei konstanten Wechselkursen im hohen einstelligen Prozentbereich an – statt wie bisher im zweistelligen Bereich. Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr währungsbereinigt nur um 8,4% auf 233 Mill. sfr.

Angesichts der jüngsten Entwicklung des Geschäfts von Software One sei es ungewiss, ob Bain noch gewillt sei, ein Angebot innerhalb der zuvor genannten Preisspanne zu unterbreiten. Diese lag bei 19,50 bis 20,50 sfr. Das entspricht gut 3 Mrd. sfr. Eine Einigung über das weitere Vorgehen sei bis Weihnachten möglich. Eine der Optionen sei, dass sich die Parteien formell auf exklusive Verhandlungen verständigen. Als letzter verbliebener Bieter ist Bain, die bereits im Juni ein Übernahmeangebot vorgelegt und dieses im Juli nachgebessert hatte, in einer guten Ausgangslage.

Take Privates von Firmen wie Software One oder Software AG durch Finanzinvestoren wie Apax, Bain oder Silver Lake sind keine Einzelfälle. Cinven kauft gerade Europas größte medizinische Laborkette Synlab mit einem Wert von 2,2 Mrd. Euro von der Börse zurück – nur zwei Jahre nach dem IPO des Münchener Unternehmens. Darüber hinaus hat EQT gerade die Softwarefirma Suse von der Börse zurückgekauft. Und KKR beteiligte sich neben der Familie Fuchs mit 30% am Going Private der Bremer Raumfahrtfirma OHB sowie neben GIP an der der Vodafone-Funkturmtochter Vantage Towers. Bain hatte ursprünglich eine unverbindliche Offerte von 18,50 Franken je Software-One-Aktie unterbreitet. Das wurde von den Software-One-Gründungsaktionären Daniel von Stockar, Rene Gilli und der B. Curti Holding AG unterstützt.

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