Finanzinvestor bucht A&O-Hotels für sich

TPG übernimmt Discountkette - Airbnb sorgt für Druck

Finanzinvestor bucht A&O-Hotels für sich

wb Frankfurt – Der US-Finanzinvestor TPG übernimmt die Hostelkette A & O zu einer nicht bezifferten Bewertung. Damit solle die weitere Expansion sichergestellt werden, heißt es. General Manager der in der Budget-Preiskategorie tätigen Gruppe ist Oliver Winter, einer der Gründer des Berliner Unternehmens. Verkäufer ist jetzt die Aaron Hotels and Hostels Holding in Wien, zu der auch eine Firma des A & O-Mitgründers Michael Kluge in Berlin zählt.Die Branche steht unter dem Druck von Airbnb, die mit den auf ihrer Buchungsplattform präsentierten Wohnungen vergleichsweise preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten anbietet. In einigen internationalen Städten ist das Geschäftsmodell des hoch bewerteten Start-up inzwischen sehr umstritten. Denn durch solche Portale schrumpft der Wohnraum für Einwohner, und die Mieten schießen in die Höhe.Vor 18 Jahren gegründet, betreibt die A & O Hotels and Hostels Holding in 19 Städten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Tschechien 31 Herbergen. Die Gruppe bietet rund 22 000 Betten und buchte 2015 mehr als 3,2 Millionen Übernachtungen, was für einen Umsatz von 97 Mill. Euro sorgte. Derzeit wachse die Kette mit über 25 % p. a., weitere Häuser seien in Planung. Angeboten werden günstige Übernachtungsmöglichkeit für Backpacker, Jugendgruppen und Familien.Erst 2016 wurde der Rivale B & B aus Frankreich verkauft: vom US-Finanzinvestor Carlyle an die französische PAI Partners. Carlyle hatte B & B, die über 28 500 Zimmer in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Polen, Tschechien und Marokko verfügte, 2010 für 480 Mill. Euro von Eurazeo erworben. B & B nennt sich Nummer 3 in Frankreich, wo Accor und Louvre mit Hotels in dieser Preisklasse vorn rangieren, und Nummer 2 in Deutschland.Ein weiterer Anbieter ist die 2001 von Dieter Müller aus der Taufe gehobene Discountkette Motel One. Sie verfügt derzeit über 55 Hotels und mehr als 14 000 Zimmer. Das Standortnetz soll auf 72 Hotels mit 18 000 Zimmern ausgebaut werden.In dem Segment tummeln sich auch zwei Multis: Intercontinental aus den USA und die in Paris börsennotierte Accor. Holiday Inn Express ist wie Crowne Plaza, unter dem Dach von Intercontinental angesiedelt. Zu Accor gehört Ibis mit den Marken Hotels, Styles und Budget.