Labordiagnostik

Cinven will Laborkette Synlab wieder komplett schlucken

Synlab steht vor dem Abschied von der Börse: Der Finanzinvestor Cinven hat bereits Zugriff auf knapp 80% der Anteile.

Cinven will Laborkette Synlab wieder komplett schlucken

Cinven will Laborkette Synlab wieder komplett schlucken

Reuters München

Gut zwei Jahre nach dem Börsengang soll Europas größte Medizin-Laborkette Synlab wieder beim Finanzinvestor Cinven landen. Cinven bietet, wie im März angekündigt 10 Euro je Synlab-Aktie und hat sich bereits Zugriff auf fast 80% der Anteile gesichert, wie das Unternehmen und der Investor am Freitag mitteilten.

Insgesamt wird Synlab mit 2,22 Mrd. Euro bewertet. Cinven hatte sich 2015 an Synlab beteiligt und das Unternehmen im Frühjahr 2021 an die Börse gebracht. Nach dem Ende des Booms mit Corona-Tests war die Synlab-Aktie jedoch um fast zwei Drittel abgestürzt. Das verhinderte, dass Cinven sich vom Rest seines Anteilspakets trennen konnte. Schließlich entschied sich die Beteiligungsfirma für die Kehrtwende.

Keine Empfehlung von Synlab

Synlab erklärte, man habe seit der Ankündigung im März auch mit anderen Interessenten gesprochen. Das Angebot von Cinven sei aber "das attraktivste im aktuellen Umfeld" gewesen. In einer Investorenvereinbarung habe Cinven zugesichert, die langfristige Strategie zu unterstützen.

Zu einer Empfehlung an die Aktionäre, ihre Papiere zu je 10 Euro an Cinven zu verkaufen, konnte sich der Vorstand aber nicht durchringen. Nur für kurzfristig orientierte Aktionäre könne das sinnvoll sein. Die Großaktionäre Novo (17% ) und der kanadische Pensionsfonds OTPP (8%) wollen ihre Anteile komplett an Cinven verkaufen, Firmengründer Bartl Wimmer zum Teil.