Finanzinvestor IK will Studienkreis erweitern
Von Sebastian Schmid, FrankfurtIm deutschen Nachhilfemarkt werden wieder die Stifte gespitzt. Gut ein halbes Jahr nachdem die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) den Marktführer Schülerhilfe zu einer Bewertung von rund einer Viertelmillion Euro an Paragon Partners und Syntegra Capital abgegeben hat, stellen IK Investment Partners einen Scheck über knapp 72 Mill. Euro für Studienkreis aus, die Nummer 2 der Branche. Die paneuropäische Private-Equity-Gesellschaft übernimmt das wie Schülerhilfe im Jahr 1974 gegründete Unternehmen von Aurelius. Für die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Grünwald soll es der dritte Exit im laufenden Jahr werden.Für IK Investment Partners ist es insgesamt die elfte Investition in ihrem Small Cap I Fund und dabei bereits die fünfte in Deutschland. Der Fonds, der auf ein Volumen von rund 277 Mill. Euro kommt, investiert in Unternehmen bis zu einer Bewertung von maximal 100 Mill. Euro. Damit zählt Studienkreis mutmaßlich zu den größten Käufen des Fonds, der bei Investitionen laut IK-Partner Anders Petersson meist zwischen 40 und 50 % Eigenkapital einsetzt. Zudem dürfte der Fonds mittlerweile nahezu voll investiert sein. Für Studienkreis legt IK rund das achtfache Ebitda auf den Tisch – die Bewertung von Schülerhilfe hatte mit dem zehnfachen operativen Ergebnis etwas höher gelegen.Petersson zufolge bleibt das Management, das in den vergangenen Jahren unter dem Dach von Aurelius für kräftiges Wachstum gesorgt hatte, nicht nur an Bord, sondern wird künftig auch persönlich beteiligt sein. “Wir schlagen nun das nächste Kapitel unserer Wachstumsgeschichte auf und ich freue mich darauf, mit der Unterstützung von IK das Angebot für unsere Schüler auszuweiten und noch weiter zu verbessern”, sagte Studienkreis-Geschäftsführer Lorenz Haase.Von den aktuell rund 1 000 Lernzentren wurden 140 unter dem Dach von Aurelius gegründet. Wachstumschancen sieht IK-Partner Petersson aber weiterhin. “Grundsätzlich ist Lernunterstützung ein fundamental attraktiver Markt. Die Bildungsnachfrage steigt”, ist der Berater des Small Cap I Fund überzeugt. Zudem könne es Wachstum durch “kleinere Zukäufe oder Neueröffnungen geben, die das Netzwerk erweitern. Auch Digitalisierung und Internationalisierung bieten noch Chancen.” Der Markt für Nachhilfedienstleister gilt mit vielen regionalen Anbietern als hoch fragmentiert und bietet so Chancen für Zukäufe.
