Finanzinvestor KKR kauft Netzkonzern Spark
cru Frankfurt – Ein Konsortium um den US-Finanzinvestor KKR übernimmt den australischen Energiekonzern Spark Infrastructure. Das in Sydney ansässige Unternehmen wird bei dem Deal mit 5,2 Mrd. austr. Dollar (3,7 Mrd. Dollar) bewertet. KKR hat zusammen mit zwei Investoren aus Kanada 2,95 austr. Dollar je Aktie geboten im Rahmen eines sogenannten Scheme-of-Arrangement-Deals, wie bekannt gegeben wurde. Das „Scheme of Arrangement“ – auf Deutsch: „Vergleichsplan“ ist in einer Unternehmenskrise ein Sanierungsverfahren nach angelsächsischem Recht, das über eine Restrukturierung der Verbindlichkeiten auf die Verhinderung einer Insolvenz des Schuldners durch gerichtlich genehmigten Vergleich abzielt.
Die Transaktion wird vom Spark-Vorstand einstimmig empfohlen. Dem Konsortium gehören auch die kanadischen Investoren Ontario Teachers’ Pension Plan und Public Sector Pension Investment Board an. Es wird erwartet, dass die Spark-Aktionäre bis zum Ende des Jahres über die Übernahme abstimmen.
Die Übernahme ist der Abschluss einer wochenlangen Buchprüfung (Due Diligence) durch die Investmentfonds, nachdem das Angebot bei 2,70 austr. Dollar pro Aktie begann und auf 2,80 austr. Dollar erhöht wurde, bevor die Bieter Ende Juli eine Offerte von 2,95 austr. Dollar pro Aktie unterbreiteten. Laut KKR sind die Mitglieder des Konsortiums gleichberechtigte Partner bei der Bereitstellung der Eigenkapitalfinanzierung.
Die Aktien von Spark Infrastructure wurden am Dienstagnachmittag in Sydney mit 2,84 austr. Dollar gehandelt. Der Kurs ist 2021 bislang um 34% gestiegen.
Die Vermögenswerte des Unternehmens bestehen aus einem Portfolio von Minderheitsbeteiligungen an anderen Stromnetzbetreibern in Australien – einschließlich einer 49-%-Beteiligung am südaustralischen Stromverteilungsnetz und an Victoria Power Networks sowie einer 15-%-Beteiligung am Hochspannungsstromnetz Transgrid. Das Unternehmen besitzt auch den Solarpark Bomen Solar Farm in New South Wales. Laut Morgan Stanley hat Australien gerade das aktivste M&A-Quartal aller Zeiten mit Fusionen und Übernahmen für 51 Mrd. Dollar hinter sich.
