Finanzinvestor Triton bei insolventer Alpine fündig
wb Frankfurt – Die seit März ausgegliederte Alpine-Energie aus Linz, eine frühere Tochtergesellschaft der insolventen österreichischen Alpine Bau, hat einen neuen Eigentümer. Der deutsch-österreichische Infrastruktur- und Systemdienstleister Alpine-Energie Holding geht an den Finanzinvestor Triton, der vielfach Unternehmen erwirbt, bei denen sich die operative Leistungsfähigkeit steigern lässt. Verkäufer ist der spanische Konzern Fomento de Construcciones y Contratas (FCC), unter deren Eigentümerschaft Alpine in die Insolvenz geriet. Die Übernahme finanziert Triton zunächst vollständig mit Eigenkapital.Der Konkursmasse von Alpine zugute kommt nur jener Teil des Verkaufserlöses, der über 75 Mill. Euro liegt, wobei die Bewertung offenbar so hoch ist, dass etwas für die Masse bleibt. Alpine-Energie war aus dem Baukonzern vor dessen Pleite ausgegliedert worden. Dabei flossen 75 Mill. Euro schon vorab. Die Bewertung dürfte jetzt nach Angaben aus Finanzkreisen leicht unter 100 Mill. Euro liegen. Rechtlich beraten wird Triton von Linklaters.Kernaktivitäten von Alpine-Energie sind Planung, Errichtung sowie Instandhaltung von Telekommunikations-, Energie- und Verkehrsnetzen. Vor allem hier sieht Triton nach eigenen Angaben Wachstumspotenzial. Alpine-Energie hat rund 3 000 Beschäftigte und setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr 462 Mill. Euro um. Den überwiegenden Teil erwirtschaftet das 1920 als Energie Gesellschaft für elektrische und industrielle Unternehmungen in Stuttgart gegründete Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es gibt zudem Ableger in Luxemburg, Polen, Tschechien, Italien und Ungarn. “Stabiler Eigentümer”Triton wolle Alpine-Energie als “stabiler Eigentümer” dabei unterstützen, im Kerngeschäft profitabel zu wachsen. “Dazu werden wir unsere strategischen Kenntnisse in der Dienstleistungsbranche genauso einbringen wie vielfältiges operatives Know-how, beispielsweise in der Projektplanung und dem Prozesscontrolling”, lässt sich Peder Prahl, Managing Partner von Triton, zitieren.Triton-Fonds sind spezialisiert auf Investitionen in mittelständische Unternehmen in Nordeuropa mit Sitz in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den vier nordischen Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. In dieser Region konzentriert sich Triton auf Industrie, Dienstleistungen und Konsumgüter/Gesundheitswesen.Momentan befinden sich 25 Unternehmen mit einem Umsatz von 12,3 Mrd. Euro und knapp 50 000 Beschäftigten im Portfolio. Triton hat jüngst ihren neuen Fonds mit 3,3 Mrd. Euro geschlossen. Zuletzt wurde der Recycler Befesa, der stark in Deutschland präsent ist, mit einer Bewertung von 1,1 Mrd. Euro übernommen sowie der dänische Hersteller von Rohrsystemen Logstor und in Norwegen die Infrastrukturgruppe Infratek von Hafslund und Fortum Nordic. Hierzulande wurden Dematic und Rütgers abgestoßen und Compo von K+S erworben.