Finanzinvestoren reichen Pharmagruppe weiter

HgCapital gibt Mercury für 600 Mill. Euro an Cinven ab

Finanzinvestoren reichen Pharmagruppe weiter

wb Frankfurt – Der europäische Finanzinvestor Cinven übernimmt für 465 Mill. Pfund (umgerechnet 590 Mill. Euro) inklusive Schulden das britische Pharmaunternehmen Mercury. Die Gruppe vertreibt überwiegend patentfreie Spezialpharmazeutika wie Anästhesiemittel, Präparate gegen Psychosen oder Entzündungskrankheiten. Finanziert wird zur Hälfte mit Eigenkapital.Verkäufer ist die britische Beteiligungsgesellschaft HgCapital, die Mercury 2009 für 178 Mill. Pfund (220 Mill. Euro) erworben hatte. Der aktuelle Deal ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich Finanzinvestoren über Secondary Buy-outs die Transaktionen untereinander zuschieben, da der Ausstieg über die Börse verstopft ist.Mercury sitzt im britischen Surrey, produziert in England, Irland und Indien und setzt rund 100 Mill. Pfund um. Die Medikamente der Firma werden in über 50 Ländern verkauft, der Fokus liegt auf Großbritannien. Als Berater werden Deloitte und rechtlich Clifford Chance genannt. HgCapital setzte auf die Investmentbank Jefferies.Mercury sei unabhängig von Patentabläufen, arbeite in einem fragmentierten Markt, was Möglichkeiten für ergänzende Akquisitionen biete und profitiere von den demografischen Trends, streicht Cinven die Vorteile heraus. Hohe AusbeuteDie Beteiligungsgesellschaft hatte 2011 die schwedische Diagnostikagruppe Phadia an den US-Konzern Thermo Fisher Scientific für 2,47 Mrd. Euro veräußert, was den ursprünglichen Einsatz mit dem Faktor 3,4 mehrte. Cinven hat vor Mercury nach eigenen Angaben bisher zwölf Investments im Gesundheitssektor getätigt mit 2,4 Mrd. Euro investiertem Kapital und einem Exit-Multiplikator realisierter Engagements von 3,1.Verkäufer HgCapital hat damit ein Fünftel seines 2009 aufgelegten Fonds 6 realisiert. Seit dem dritten Quartal 2008 habe man damit in 15 Exits den Investoren in unsicheren Zeiten 1,6 Mrd. Euro ausgezahlt. Mercury Pharma wurde 1989 als Goldshied gegründet und war von 1998 bis 2009 an der Londoner Börse gelistet. Ende 2009 übernahm HgCapital dann die Firma. Seitdem sei das operative Ergebnis (Ebitda) nahezu verdoppelt worden.