Finanzkosten bremsen Asklepios
swa Frankfurt – Vor einem Jahr hatte der private Krankenhausbetreiber Asklepios 580 Mill. Euro am Schuldscheinmarkt eingesammelt, doch das Geld wartet noch weitgehend auf seinen Einsatz. Im Halbjahresbericht weist der Konzern liquide Mittel von 457 Mill. Euro und nicht gezogene Kreditlinien von 481 Mill. Euro aus. Gegenüber dem Jahresende 2015 hat Asklepios den Bestand an Zahlungsmitteln immerhin um 100 Mill. Euro reduziert, indem Altkredite nahezu vollständig zurückgeführt worden seien. Mehr Patienten behandeltDie Investitionen von knapp 100 Mill. Euro im ersten Semester hat der Konzern indes vollständig aus dem laufenden Cash-flow gespeist, der deutlich von 126 Mill. auf 151 Mill. Euro kletterte. Dazu beigetragen hat ein überproportionaler Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) um 6,6 % auf 180 Mill. Euro, wobei die Marge von 10,9 % auf 11,1 % vorankam. Dabei legte der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 4,5 % auf 1,61 Mrd. Euro zu. Das Wachstum wird getragen von einem Anstieg der Patientenzahl um 4,2 %. “Der kontinuierlich höhere Patientenzustrom in unsere Häuser zeigt deutlich, dass der von uns eingeschlagene Weg der Richtige ist”, lässt sich CEO Kai Hankeln zitieren.Unterm Strich zeigt Asklepios aufgrund des höheren Zinsaufwands für den Schuldschein einen Ergebnisrückgang um 3,2 % auf 84 Mill. Euro. Zu dem Gewinnrückgang trug auch eine höhere Steuerquote von 19,8 % nach 16,5 % bei.Die Nettoverschuldung hat Asklepios in den sechs Monaten auf 530 Mill. Euro abgebaut, nachdem Ende 2015 knapp 600 Mill. Euro ausgewiesen wurden. Zum Ebitda ist das nur noch ein Verschuldungsgrad von 1,4 nach 1,6. Das Management hebt hervor, dass die Finanzierungsstruktur jüngst verbesser worden sei. Dazu zählten die Restrukturierung des Konsortialkredits mit Volumenaufstockung auf 365 Mill. Euro, die Refinanzierung des Konsortialkredits der Tochter Mediclin über 60 Mill. Euro sowie die Rückführung der Altdarlehen im Volumen von 100 Mill. Euro. Bei Rhön am BallAls Asklepios vor einem Jahr das Schuldscheindarlehen platzierte, eines der bislang größten in der Gesundheitsbranche, war im Markt erwartet worden, dass sich der Konzern für ein weiteres Aufstocken am Rhön-Klinikum rüstet – dort hält der Wettbewerber nach letzten Veröffentlichungen bislang 17,6 %.