Finanzvorstände sehen fast alles tiefschwarz

Geschäftsaussichten brechen drastisch ein

Finanzvorstände sehen fast alles tiefschwarz

cru Frankfurt – Finanzvorstände erwarten vor dem Hintergrund der weltweiten Coronakrise keine schnelle konjunkturelle Erholung von den Auswirkungen der Pandemie auf die deutsche Wirtschaft. Geschäftsaussichten sowie Investitions- und Einstellungsbereitschaft brechen drastisch ein. Das geht aus dem CFO Survey der Unternehmensberatung Deloitte hervor.Demzufolge sehen 78 % der Finanzchefs – wenig überraschend – hohe Unsicherheit im ökonomischen Umfeld. Unter den Risikofaktoren fürchten deutsche Unternehmen vor allem eine schwächere Inlandsnachfrage. Mögliche Instabilitäten des Finanzsystems nehmen als Risiko zu.Es wird eher eine U-förmige als eine V-förmige Erholung erwartet. Innerhalb kürzester Zeit haben sich die wirtschaftliche Lage wie auch die Geschäftsaussichten angesichts der krisenbedingten Einschränkungen in Deutschland und der Welt fundamental geändert. Die Aussichten sind entsprechend düster.”Dass eine Rezession unvermeidlich ist, daran besteht kein Zweifel”, konstatiert Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte. “Entscheidend wird sein, wie lange und wie tief diese Rezession gehen wird. Angesichts des heftigen Absturzes bei den Geschäftsaussichten zeigen sich aber bereits jetzt sehr starke Effekte in der Wirtschaft, die vor allem die Investitionsplanung betreffen.” Angesichts dessen überrasche es kaum, dass die befragten CFOs eher nicht mit einem schnellen Ende der Krise rechnen.Covid-19 betrifft einen großen Teil der Wirtschaft in Deutschland. Für die Frühjahrsausgabe 2020 des Deloitte CFO Survey wurden zwischen 10. März und 1. April Finanzvorstände deutscher Großunternehmen befragt – beginnend mit dem Zeitpunkt, an dem die Weltgesundheitsorganisation WHO Covid-19 zur Pandemie erklärte. Virus hinterlässt tiefe SpurenDie Coronakrise hinterlässt bereits tiefe Spuren: So fielen die Geschäftsaussichten deutscher Unternehmen auf ein Rekordtief seit 2012, als der erste CFO Survey erhoben wurde. Drei Viertel der befragten Finanzvorstände zeigen sich deutlich pessimistischer als noch vor drei Monaten, während gerade mal ein Fünftel der Finanzvorstände die Geschäftsaussichten ihres Unternehmens unverändert einschätzen. Der Trend zur Verschlechterung, der sich schon im Jahr 2018 bemerkbar machte, hat sich beschleunigt. So planen 63 % der CFOs einen Rückgang ihrer Investitionen, etwa die Hälfte erwartet über die kommenden zwölf Monate einen Rückgang der Beschäftigtenzahl. Diese Werte standen nur während der Eurokrise 2012 noch niedriger.