“Les absents ont toujours tort”. Nichts könnte die Redewendung besser widerlegen als die gestrige Generalversammlung der Syngenta-Aktionäre. 1 373 Aktionäre bemühten sich nach Basel und sie brachten zusammen 47 Millionen Aktien oder fast 87 % aller stimmberechtigten Titel mit. Ein Großaufmarsch möchte man meinen, aber der Eindruck täuscht. Nicht weniger als 41,6 % aller Syngenta-Aktien sind gar nicht im Aktienregister eingetragen. Die Eigentümer dieser Aktien waren nicht zu der Generalversammlung eingeladen.Doch keiner der anwesenden Aktionäre sah sich bemüßigt, seine Miteigentümer für die Passivität und deren offensichtliche Geringschätzung der Aktionärsrechte zu kritisieren. Dabei ginge es in der vielgepriesenen Aktionärsdemokratie gerade darum, dass jeder Aktionär seine Stimme ausübt und dem kollektiven Willen der Eigentümer ein Gesicht gibt. Doch Syngenta zeigt: Im wahren Kapitalismus ist Demokratie bloß Firlefanz. Die abwesenden angelsächsischen Investoren, die den Verkauf des Unternehmens an Chemchina erzwungen haben, kamen dennoch zum Ziel.dz