Fitch fürchtet hohe Strafen für Europas Autohersteller
br Frankfurt – Den europäischen Autobauern drohen aufgrund der strengeren Emissionsrichtlinien milliardenschwere Strafen. Das geht aus einer Fitch-Studie hervor. Sollte kein Fortschritt beim durchschnittlichen CO2-Ausstoß der Flotten erzielt werden, drohen Strafen in Höhe von 30 Mrd. Euro. Auch trotz neuer Modelle und Fortschritte im Antrieb kämen “Hunderte Millionen” Euro an Strafen auf die Hersteller zu, schätzte der Autor der Studie Emmanuel Bulle. Besonders stark dürfte es Volkswagen mit 1,5 Mrd. Euro Strafzahlungen treffen. Auch PSA würde mit 600 Mill. Euro belastet – bis Anfang 2020 plant der Konzern jedoch, die EU-Vorgaben zu erfüllen.Bei allen Autobauern sei im Laufe des kommenden Jahres mit Verringerungen der CO2-Ausstöße durch mehr E-Autoverkäufe zu rechnen. Gleichzeitig werde ein größerer Verkaufsanteil die Profitabilität kurzfristig beschneiden. Elektromodelle seien weniger profitabel als Autos mit Verbrennungsmotor, viele seien sogar Verlustgeschäfte. Der Ausbau von Ladestationen sei entscheidend dafür, die Marktanteile in den großen europäischen Ländern über das aktuelle Niveau von 1,5 % bis 3 % zu steigern. Ein langsamer Ausbau der Ladestationen könne damit durch eine geringere E-Auto-Nachfrage auch zu höheren Strafen führen.Sollten Autobauer die von der EU festgelegten Flottengrenzwerte an CO2-Emissionen nicht erreichen, drohen Strafen von 95 Euro pro zusätzlichem Gramm CO2 im Flottendurchschnitt. 2020 sollen die individuellen Werte für 95 % der Neuverkäufe gelten, ab 2021 für alle Neuwagen. Problematisch für die Hersteller sei dabei der rückläufige Verkauf von Dieselmotoren, die einen geringeren CO2-Ausstoß haben als Benzinmotoren. Auch der Erfolg von emissions-ineffizienten SUVs belaste die Flottenbilanz weiter.