CORPORATE FINANCE SUMMIT 2013

Flexibel bleiben und alternativ denken

Wachstumsfinanzierung erfordert manchen Spagat

Flexibel bleiben und alternativ denken

jk Frankfurt – In Alternativen denken und flexibel bleiben – das sind die wichtigsten Bedingungen für ein Unternehmen, das wachsen und sich entsprechend finanzieren will. Diesen Rat gibt Claus Goedecke von der Wirtschaftskanzlei Taylor Wessing auf dem Corporate Finance Summit. Man müsse immer mit verschiedenen potenziellen Investoren sprechen, “nicht nur mit Banken”, und sollte stets darauf achten, dass sich die verschiedenen Geldgeber nicht gegenseitig behindern.Als Beispiel einer anscheinend erfolgreichen Wachstumsstory mit einer zu den jeweiligen Entwicklungsphasen passenden Finanzierungsstrategie präsentiert sich auf der Veranstaltung die Modegruppe Tom Tailor. Deren Finanzchef Axel Rebien, seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts bei den Hamburgern in Diensten, zeichnet die verschiedenen Etappen der Firma nach, die 1962 von einem Privatmann gegründet wurde. In diesem Jahr wird die im SDax notierte Gruppe mir ihren europaweit 1 400 Einzelhandelsgeschäften rund 900 Mill. Euro Umsatz erlösen.Gemäß Rebien lässt sich die Geschichte von Tom Tailor in drei Abschnitte einteilen: von der Gründung bis zur Aufnahme von Private Equity (2005), vom Ausstieg der Private-Equity-Leute bis zum Initial Public Offering (IPO) im Jahr 2010; mit der ersten großen Akquisition sei dann die Phase des anorganischen Wachstums eingeläutet worden. Seit Ostern 2012 gehört Bonita, die Marke für die ältere Generation bis 60, zur Gruppe. Deren anteilige Erlöse schlugen zuletzt mit 160 Mill. Euro zu Buche. Erklärtes Ziel ist es laut Rebien, “eines der führenden europäischen Mode- und Lifestyle-Unternehmen zu werden”.Und auf klar definierte Ziele kommt es auch bei den verschiedenen Möglichkeiten der Wachstumsfinanzierung an. Am Anfang habe immer die Frage nach dem Ziel und nach der Strategie zu stehen, “ob alles formuliert und durchdekliniert ist”, wie es Nadja Picard von PwC formuliert. Erst danach könne es an die Umsetzung der Wachstumsstory gehen, wobei sie ebenso wie Tailor-Manager Rebien einräumt, dass alle Beteiligten oftmals zu anstrengenden Spagaten gezwungen seien.