Flughäfen in Nöten
lis Frankfurt – Die Coronakrise fordert nun erste Opfer unter den deutschen Regionalflughäfen. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt soll nach dem Willen des größten Gesellschafters in einer Insolvenz in Eigenverwaltung saniert und in kleinerer Form fortgeführt werden. Dafür sprach sich die Mehrheit des Kreis- und Finanzausschusses des Kreises Paderborn aus, der 56,38 % an dem Airport hält. Weitere Anteilseigner sind unter anderem die Kreise Soest (12,26 %), Gütersloh und Lippe mit je 7,84 % sowie die Stadt Bielefeld (5,88 %). Im Zuge der Coronakrise sind dem Flughafen nahezu alle Einnahmen weggebrochen. Bereits im Oktober droht ihm dem Vernehmen nach die Zahlungsunfähigkeit.Geld brauchen auch die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. Geplant seien Zuschüsse von bis zu 27 Mill. Euro, wie ein Sprecher des sachsen-anhaltischen Finanzministeriums sagte. Die Finanzexperten im Magdeburger Landtag stimmten demnach bereits zu, 5 Mill. Euro beizusteuern. Damit solle der Anteil des Landes sowie der Stadt Halle abgedeckt werden, die zusammen knapp ein Fünftel an der Mitteldeutschen Flughafen AG halten. Der Anteilseigner Freistaat Sachsen habe ebenfalls seine Unterstützung zugesichert. Der Airport Halle/Leipzig ist zwar nach dem Drehkreuz Frankfurt der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland und das Cargo-Geschäft boomt. Dies hat aber nicht ausgereicht, das wegbrechende Passagieraufkommen auszugleichen.