Flughafenbetreiber ADP schreibt tiefrote Zahlen
wü Paris
Die Covid-19-Pandemie hat den französischen Flughafenbetreiber Aéroports de Paris (ADP) tief in die roten Zahlen fliegen lassen. Die Zahl der Fluggäste fiel im Vergleich zu 2019 um 60,4% auf 96,3 Millionen Passagiere, wobei das Aufkommen des inzwischen geschlossenen Istanbuler Flughafens Atatürk und der indischen Airport-Gruppe GMR für 2019 nicht berücksichtigt wurde. ADP hat letztes Jahr 49% des Kapitals von GMR übernommen.
An den von ADP betriebenen Pariser Flughäfen Roissy – Charles de Gaulle und Orly brach die Zahl der Fluggäste um 69,4% auf 33,1 Millionen Passagiere ein. Der Umsatz von ADP verringerte sich um 54,5% auf 2,14 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel mit 168 Mill. Euro um 90,5% niedriger aus, während unterm Strich ein Nettoverlust von 1,17 Mrd. anfiel, nachdem die Gruppe ein Jahr zuvor noch einen Nettogewinn von 588 Mill. Euro verbucht hatte.
Der Flughafenbetreiber geht derzeit davon aus, dass das Passagieraufkommen der Gruppe dieses Jahr 45% bis 55% des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen wird, das der Pariser Flughäfen 35% bis 45%.
ADP ist weltweit an rund 20 Airports beteiligt. Die Gruppe, die 2020 Kosten über 668 Mill. Euro gespart hat, geht davon aus, dass die Passagierzahlen erst 2023 bis 2027 wieder das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen werden. Laut Finanzchef Philippe Pascal verbrennt ADP mittlerweile so gut wie kein Bargeld mehr.