Flughafenbetreiber BAA ändert seinen Namen
ste London – Der Flughafenbetreiber BAA gibt seinen Namen auf. Wie der britische Fraport-Rivale am Montag bekannt gab, werden die bislang noch fünf Flughäfen auf der Insel, die sich im Besitz des Betreibers befinden, künftig unter ihrem jeweiligen Namen auftreten. Grund für den Namenswechsel ist der Verkauf der Flughäfen London-Gatwick, Edinburgh, Budapest und Neapel in den vergangenen Jahren sowie die im August beschlossene Trennung vom Flughafen London-Stansted.Nach dem ebenso von Wettbewerbshütern verlangten Stansted-Verkauf sinkt die Zahl der Flughäfen auf vier – London-Heathrow und Southampton in England sowie Glasgow und Aberdeen in Schottland. Die Aufgabe des Namens BAA sei ein symbolischer Bruch mit der Vergangenheit. “Der Name BAA passt nicht länger”, erklärte der bisherige BAA- und künftige Heathrow-Chief-Executive Colin Matthews. “Wir repräsentieren nicht mehr alle britischen Flughäfen, wir sind keine Behörde, und praktisch ist die Gesellschaft auch nicht länger eine Gruppe, denn Heathrow steht für mehr als 95 % des Geschäfts.” Die Bilanzierung der bisherigen BAA (SP) Ltd. erfasst nach dem Stansted-Verkauf künftig nur noch den internationalen Londoner Luftverkehrsknoten Heathrow.Der Name BAA geht zurück auf die 1966 geschaffene staatliche Behörde British Airports Authority, die 1986 zu den Institutionen gehörte, die während der Regierungszeit von Premierministerin Margaret Thatcher privatisiert wurden und an die Börse kamen. Vor der mehrheitlichen Übernahme durch ein Konsortium unter Führung des spanischen Baukonzerns Ferrovial im Jahr 2006 expandierte BAA als Betreibergesellschaft im Ausland und übernahm auch das Management von Flughafenläden auf mehreren US-Flughäfen. Mit der mehr als 10 Mrd. Pfund teuren, überwiegend kreditfinanzierten Übernahme 2006 verschwand BAA vom Kurszettel. Seitdem hat der Flughafenbetreiber an einer hohen Verschuldung zu tragen, zum 30. Juni beliefen sich die Verbindlichkeiten auf 11,6 Mrd. Pfund.Aber auch die Zukunft des Flughafens Heathrow, der mit zwei Pisten an der Kapazitätsgrenze von jährlich erlaubten 480 000 Starts und Landungen operiert, ist offen. Bis 2015 soll eine von der britischen Regierung beauftragte Kommission unter Führung des früheren Chefs der Finanzaufsicht FSA, Howard Davies, Empfehlungen zur Ausweitung der Flughafenkapazitäten vorlegen. Zur Debatte stehen eine bislang von der Regierung blockierte Erweiterung von Heathrow sowie der Bau eines neuen Großflughafens, etwa an der Themse-Mündung.Spekulationen über die Perspektiven von Heathrow erhielten mit der Ankündigung eines Anteilserwerbs von 20 % durch die Beteiligungsgesellschaft des Emirats Katar, Qatar Holding, im August neue Nahrung. Der Ferrovial-Anteil soll bis Ende 2012 auf 39,4 % sinken.