Flugtickets bleiben wegen knapper Kapazitäten teuer
Flugtickets bleiben wegen
knapper Kapazitäten teuer
Airlines kehren in Gewinnzone zurück
dpa-afx Hamburg/Frankfurt
Im internationalen Luftverkehr müssen sich die Passagiere weiterhin auf hohe Ticketpreise einstellen. Wichtigster Grund ist laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade das nach wie vor knappe Angebot an neu fertiggestellten Flugzeugen. Von dem Auslieferungseinbruch aus dem Jahr 2020 erholen sich die Hersteller demnach nur langsam und verfehlen auch im laufenden Jahr das globale Vorkrisenniveau von rund 1.600 neuen Passagierjets.
Für die Fluggesellschaften bedeutet das bei einer nach der Corona-Pandemie stark steigenden Nachfrage und gleichzeitig sinkenden Betriebskosten dank niedrigerer Kerosinpreise voraussichtlich die Rückkehr in die Gewinnzone. Sie können den einzelnen Sitzplatz wesentlich teurer verkaufen als 2019, ihre Margen steigen. So seien die Ticketpreise zwischen den USA und Europa im Jahresdurchschnitt um 23% teurer geworden.
„Nach drei verlustreichen Jahren könnte die Luftverkehrsbranche 2023 in die Gewinnzone zurückkehren – das ist früher als erwartet“, sagt der Allianz-Trade-CEO für den deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts. „Allerdings bleiben die fehlenden Kapazitäten das Nadelöhr. Das dürfte den Höhenflug der Fluggesellschaften vorerst bremsen. Für Verbraucher bedeutet das auch, dass Fliegen weiterhin teuer bleiben dürfte.“
Allianz Trade zitiert Prognosen des Airline-Verbands IATA, der für 2023 einen Überschuss von 9,8 Mrd. Dollar erwartet. Zum Vergleich: Vor der Pandemie hatten die Airlines im Jahr 2019 bei besser ausgelasteten Flugzeugen 26,4 Mrd. Dollar Profit eingeflogen. Nach Einschätzung der IATA wird das globale Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr auf 4,35 Milliarden Fluggäste wachsen. Damit wäre es nur noch 4% niedriger als 2019.