Buchungssystem-Anbieter

Flugverkehr-Einbruch brockt Amadeus Verlust ein

Der Einbruch des Flugverkehrs in der Coronakrise hat den Buchungssystem-Anbieter Amadeus IT im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerissen.

Flugverkehr-Einbruch brockt Amadeus Verlust ein

dpa-afx/md Madrid/Frankfurt

Der Einbruch des Flugverkehrs in der Coronakrise hat den Buchungssystem-Anbieter Amadeus IT im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 505 Mill. Euro nach einem Gewinn von 1,1 Mrd. Euro ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen mitteilte. Amadeus-Chef Luis Maroto zeigte sich aber zuversichtlich, dass der IT-Anbieter die schwierige Zeit übersteht und gestärkt daraus hervorgeht. So verfügte Amadeus zum Jahresende den Angaben zufolge über flüssige Mittel in Höhe von 3,5 Mrd. Euro.

Während die Flugbuchungen bei dem Unternehmen infolge der Pandemie und der weltweiten Reisebeschränkungen um 82% zusammenbrachen, sackte der Umsatz weniger stark um 61% auf 2,2 Mrd. Euro ab. Zwar senkte das Management die Kosten der Gesellschaft um mehr als eine halbe Milliarde Euro, konnte die Höhe des Verlusts damit aber lediglich begrenzen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hielt sich Amadeus IT noch knapp in den schwarzen Zahlen. Mit rund 228 Mill. Euro fiel das Ebitda aber 90% niedriger aus als im Vorjahr.

Analysten bleiben gelassen

J.P. Morgan hat die Einstufung für Amadeus IT nach Zahlen auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Die Geschäftsentwicklung des IT-Unternehmens verbessere sich zunehmend, schrieb Analystin Stacy Pollard in einer ersten Einschätzung. Die Liquiditätslage sei ausreichend.

Goldman Sachs hat die Einstufung für Amadeus IT nach Zahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 65 Euro belassen. Die Ergebnisse im Schlussquartal seien nicht so schlecht ausgefallen wie befürchtet, schrieb Analyst Matija Gergolet in einer Studie. Dies lasse sich mit den besser als erwartet ausgefallenen Umsätzen und der Kostenkontrolle des Buchungssystem-Anbieters erklären. Die weitere Erholung im Flugverkehr hänge aber von Impffortschritten und der weltwirtschaftlichen Erholung ab. Erste deutliche Verbesserungen seien erst zum zweiten Halbjahr zu erwarten.