Flugzeugauslieferungen brechen ein
wü Paris – Der europäische Flugzeugbauer Airbus wurde von Investoren an der Börse von Paris dafür abgestraft, dass seine Auslieferungen in den ersten acht Monaten des Jahres um 43 % eingebrochen sind. Seine Aktie gehörte zu den wenigen Werten des CAC 40, die am Mittwoch einen Kursverlust hinnehmen mussten. Airbus hat in diesem Jahr bis Ende August bisher 284 Flugzeuge ausgeliefert, im Vorjahreszeitraum waren es 500. Trotz des starken Einbruchs steht der europäische Flugzeugbauer damit jedoch immer noch besser da als sein amerikanischer Rivale Boeing. Denn der weist in den ersten acht Monaten einen Einbruch der Auslieferungen um knapp 70 % auf 87 Maschinen aus.Notwendige Inspektionen, die wegen neu entdeckter möglicher Produktionsmängel bei Flugzeugen des Typs Boeing-787 notwendig seien, könnten nun die Auslieferungen zusätzlich verzögern, teilte Boeing mit. Laut Medienberichten untersucht die US-Luftfahrtaufsicht FAA mögliche jahrelange Produktionspannen bei dem Dreamliner genannten Langstreckenjet. Das alles setzt den US-Flugzeugbauer zusätzlich unter Druck, nachdem er bereits durch das nach zwei Abstürzen mit 346 Toten im März 2019 weltweit verhängte Flugverbot für die 737 Max schwer angeschlagen ist. Für den Krisenjet konnte Boeing im August nun die erste Bestellung in diesem Jahr einfliegen.Doch auch die Abbestellungen für den Mittelstreckenjet gehen weiter. So bestellten Kunden allein im August 17 Exemplare der 737 Max ab. Damit stiegen die Abbestellungen für das Modell in diesem Jahr auf insgesamt 445 an. Qatar-Airways-Chef Akbar al Baker riet Boeing jetzt erneut, die 737 Max aufzugeben und durch ein von Grund auf neues Modell zu ersetzen. Das Ansehen des Programms habe unter den Abstürzen gelitten, und die Passagiere hätten kein Vertrauen darin, sagte der Airline-Chef, der dafür bekannt ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Für die 737 Max liegt der Auftragsbestand bei derzeit 4 162 Maschinen.Boeing verbuchte im August Bestellungen für acht Maschinen, darunter für fünf 737 Max, so dass sich die Bruttobestellungen seit Jahresbeginn nun auf 67 belaufen. Netto allerdings stehen – 932 Aufträge. Airbus dagegen konnte im August gerade mal einen Auftrag für einen Businessjet ACJ320neo festzurren, musste jedoch keine Abbestellungen hinnehmen. Seit Beginn des Jahres hat der europäische Flugzeugbauer 370 Bruttobestellungen eingeflogen. Ende August wies er 303 Nettobestellungen aus.