Fondsplatzierung bringt IVG Buchverlust
ab Düsseldorf – Beim Immobilienkonzern IVG ist nach Ablauf des ersten Halbjahres abermals ein Verlust von 16 Mill. Euro aufgelaufen. Gleichwohl halten die Bonner an ihrer Prognose fest, die für den laufenden Turnus ein “annähernd ausgeglichenes” Ergebnis vorsieht, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht.Dass die IVG auch das zweite Quartal mit roten Zahlen abschloss, ist vor allem einem Buchverlust im Zusammenhang mit der Platzierung des Private Fund “EuroSelect21” geschuldet. Denn die Übertragung der Immobilien aus dem Bestandsportfolio auf den hauseigenen Fonds für Privatanleger war mit einem Buchverlust von 15,4 Mill. Euro verknüpft. Private Funds im PlusDadurch und aufgrund weiterer unrealisierter negativer Marktwertänderungen im Bestandsportfolio verringerte sich das operative Ergebnis des Segments Real Estate im Berichtsquartal auf 10,1 (i.V. 35,9) Mill. Euro. Auf Sicht des ersten Halbjahres ergab sich ein Swing um – 44 Mill. Euro auf 26 Mill. Euro.Umgekehrt kehrte das Segment Private Funds aufgrund der Fondsplatzierung wieder in die schwarzen Zahlen zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern drehte im Berichtsquartal von – 0,8 auf 8 Mill. Euro. Das reichte aus, um den im ersten Quartal 2012 eingefahrenen Segmentverlust mehr als auszugleichen.Den Erlös aus dem Immobilienverkauf setzten die Bonner zum weiteren Schuldenabbau ein. Dadurch fiel der Verschuldungsgrad (Loan to Value, LTV) – das Verhältnis der Finanzschulden zum Verkehrswert der Immobilien – auf 69,8 %. Der LTV ist in der Immobilienbranche eine maßgebliche Kenngröße. Angesichts der unverändert schwierigen Finanzierungsbedingungen gelten Werte von über 70 % als kritisch.Im Segment Development profitierte die IVG im Berichtsquartal von einem Basiseffekt aus dem Vorjahr. Damals mussten auf das Prestigeobjekt The Squaire abermals Wertkorrekturen im hohen zweistelligen Millionenbereich vorgenommen werden, während im Berichtsquartal keine Impairments bei den Projektentwicklungen zu verzeichnen waren. Entsprechend verbesserte sich das Segmentergebnis auf – 1,2 (- 74) Mill. Euro. Auf Konzernebene bescherte der Basiseffekt einen Swing im operativen Resultat von über 58 Mill. Euro auf 45 Mill. Euro.Dass unter dem Strich dennoch rote Zahlen stehen, liegt an der hohen Verschuldung, die zu einem deutlich negativen Finanzergebnis führt. Im Gefolge der Schuldentilgung – 2012 wurden bislang Bankschulden von 520 Mill. Euro zurückgeführt – wird im weiteren Jahresverlauf jedoch mit einer “deutlichen Verbesserung des Finanzergebnisses” gerechnet, wie es heißt. PersonalabbauRecht zugeknöpft geben sich die Bonner mit Blick auf das Kostensenkungsprogramm “Phönix”, im Rahmen dessen auch Stellen gestrichen werden. Zur Größenordnung werden jedoch keine Angaben gemacht. Dem im zweiten Quartal verbuchten Einmalaufwand von 5 Mill. Euro sollen Einsparungen zwischen 5 und 10 Mill. Euro jährlich gegenüberstehen, heißt es auf Nachfrage. Die Einsparungen sollen von 2014 an wirksam werden.