Forschungskosten drücken Zeiss-Meditec-Gewinn

Gutes drittes Quartal durch schwachen Euro beflügelt - Prognose der Carl-Zeiss-Tochter steht

Forschungskosten drücken Zeiss-Meditec-Gewinn

ge Berlin – Höhere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen drückten beim Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec auf den Gewinn. Für das gesamte Geschäftsjahr 2014/15 (30. September) hält Vorstandschef Ludwin Monz dennoch an seiner Prognose einer Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern zum Umsatz) – bereinigt um Sondereffekte – von 13 bis 15 % fest. Beim Umsatz könnte erstmals 1 Mrd. Euro erreicht werden, reicht die Prognose hier doch von 960 bis 1 000 Mill. Euro – nach 909 Mill. im vergangenen Turnus 2013/14. Das in den ersten neun Monaten gezeigte Erlösplus von gut 11 % ist allerdings vom schwachen Euro gedopt. Währungsbereinigt liegt das Plus mit 5,4 % lediglich halb so hoch. “Wir stecken 11 % vom Umsatz in Forschung und Entwicklung”, sagte Monz. Damit solle auch ein neues Marktsegment erschlossen werden. Zu Details wollte der Vorstandschef keine weiteren Äußerungen wagen.Im Gegensatz zu den Monaten zuvor konnte Zeiss Meditec im Frühjahrsquartal das Nachsteuerergebnis, und damit auch den Gewinn je Aktie steigern. Stark in China und IndienDarüber hinaus sei laut Monz erfreulich, dass sich das Umsatzplus auf alle Sparten und Regionen erstreckte. Dabei konnte der größte Zuwachs auf dem amerikanischen Kontinent verbucht werden, wo die Erlöse um fast 19 % hochschnellten. Bereinigt um den starken Dollar blieb jedoch nur ein überschaubares Plus von 3,7 %. Doppelt so rasch legten die Verkäufe in Europa und dem Nahen Osten zu, wobeiDeutschland und Großbritannien die Treiber waren. Die Region Asien/Pazifik legte um gut 6 %, bei konstanten Wechselkursen um 4,5 % zu. Hohe Zuwächse gab es dem Zwischenbericht zufolge in China und Indien, die damit die Schwäche im japanischen Markt kompensierten.Intraokularlinsen zur Behandlung der Augenkrankheit grauer Star sowie Operationsmikroskope für die Augenheilkunde verkauften sich im Berichtszeitraum am besten. Entsprechend kletterten die Erlöse in der Sparte chirurgische Ophthalmologie um gut 17 % (bereinigt 14 %) auf 259 Mill. Euro in neun Monaten. Ophthalmologische Systeme, also refraktive Laser und Diagnosegeräte, legten zu konstanten Wechselkursen nicht einmal halb so schnell zu. Insgesamt wurden hier 284 Mill. erlöst. Die Sparte Mikrochirurgie, die vor Jahresfrist in Japan vor der dort anstehenden Steuererhöhung Rekordzahlen erzielte, litt jetzt unter dem hohen Vergleichswert und zeigt währungsbereinigt einen Rückgang und zu aktuellen Kursen bei 207 Mill. Euro Stagnation. Aktie unter DruckCarl Zeiss Meditec, die zu 65 % der baden-württembergischen Carl Zeiss gehört, hatte ihre Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in den ersten drei Quartalen um fast 17 % auf 84 Mill. Euro hochgedreht. Die F+E-Quote liegt damit bei gut 11 %. Das dadurch geringere Gewinnplus verschreckte die Investoren. Der Wert verlor fast 3 % auf 25 Euro je Aktie und gehörte damit zu den schwächsten Werten im TecDax. Mit der für 2014/15 angepeilten Ebit-Marge liegt Meditec auch in der mittelfristigen Zielspanne.