Fracksausen bei Tom Tailor
m. Hamburg – Mit einem Umsatzplus von 17,7 % kam die Young-Fashion-Kette Tom Tailor im ersten Halbjahr dynamisch voran. Durch die anstehende 220 Mill. Euro schwere Übernahme von Bonita katapultiert sich die Gruppe im zweiten Halbjahr in die textile Spitzenliga und wird künftig mit 1 350 Stützpunkten operieren.Die Übernahme von Bonita war erst Ende Juni bekannt gegeben worden. In die Halbjahreszahlen ist sie nur mit einigen Vorlaufkosten eingeflossen. Die Eintragung ins Handelsregister steht unmittelbar bevor.”Strategisch wegweisende Maßnahmen” seien im ersten Halbjahr erfolgt, sagte Tom-Tailor-Chef Dieter Holzer bei der Vorlage des Halbjahresberichts. “Aus dem Stand” erschließe man sich mit Bonita – einer etablierten, profitablen Marke – ein attraktives neues Marktsegment und werde so “ein neues Schwergewicht im europäischen Modesektor”.Die Übernahme “können wir uns leisten, weil unser Kerngeschäft in sehr guter Verfassung ist”, so Holzer. Tom Tailor entwickelte sich trotz widriger Bedingungen besser als die Branche.Unter der Annahme, dass Bonita rückwirkend zum 1. August voll konsolidiert werden kann, erwartet Tom Tailor einen Umsatzsprung im Gesamtjahr auf 625 bis 635 Mill. Euro. Das Ebitda soll auf bereinigter Basis bei 70 bis 75 Mill. Euro landen, was einer Marge von 11 bis 12 % entspräche. Das dritte und das vierte Quartal verliefen in der Modebranche traditionell stärker. Trotz der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten blickt Holzer deshalb zuversichtlich nach vorn.Die Kosten der fortgesetzten Expansion schlagen sich allerdings auf der Ertragsseite deutlich nieder. Das Ebitda schrumpfte im ersten Halbjahr auf 8,3 (10,0) Mill. Euro und entsprach nur noch einer Marge von 4,0 (5,7) %. Das Ebit sackte mit minus 5 (- 2) Mill. Euro noch tiefer in die Verlustzone ab als im Vorjahr. Auf bereinigter Basis ergab sich ein schmaler positiver Wert von 0,8 (1,1) Mill. Euro.Für die ersten sechs Monate wird ein Nachsteuererverlust von 7,2 (- 2,7) Mill. Euro gezeigt. Dies entsprach einem Minus von 0,41 (- 0,18) Euro je Aktie. Entsprechend landete die Eigenkapitalrendite bei negativen 7,0 %. Die Nettoverschuldung erreichte 104,3 (74,6) Mill. Euro und entsprach einem Gearing von 100,9 (65,6) %.