Fragezeichen hinter Börsengang von Wework

Investor Softbank plädiert für Verschiebung

Fragezeichen hinter Börsengang von Wework

hek Frankfurt – Der Börsengang des US-Bürovermieters Wework könnte auf der Kippe stehen. Der größte Investor Softbank dringt Insidern zufolge auf eine Verschiebung des geplanten IPOs. Er wolle eine Erstnotiz an der Börse zu einem späteren Zeitpunkt, da sich Anleger besorgt über die Geschäftsentwicklung und die Unternehmensführung zeigten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Softbank und die Wework-Muttergesellschaft We Company hätten sich dazu nicht äußern wollen.Am Sonntagabend hatte das “Wall Street Journal” berichtet, dass Wework angesichts weitreichender Skepsis unter Investoren eine deutlich niedrigere Bewertung für den Börsengang ins Auge fasse als zunächst angenommen. Die Muttergesellschaft denke über eine Summe nach, die sogar unter 20 Mrd. Dollar liegen könne. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Dienstag von Erwägungen, die Bewertung auf unter 20 Mrd. Dollar zu drücken. Ein Insider rechne sogar nur mit einem Wert zwischen 15 und 18 Mrd. Dollar. Bei der letzten Finanzierungsrunde zum Jahresanfang hatte Softbank noch einen Firmenwert von 47 Mrd. Dollar angesetzt.Eine Verschiebung des Börsengangs würde die Frage aufwerfen, wie Wework das weitere Wachstum finanzieren kann. Denn eine Vereinbarung mit US-Banken, die bis zu 6 Mrd. Dollar Fremdkapital zur Verfügung stellen sollen, ist nur gültig, wenn das Unternehmen bei den Investoren mindestens 3 Mrd. Dollar einstreicht. Laut US-Medienberichten hatte Wework einen Emissionserlös zwischen 3 Mrd. und 4 Mrd. Dollar ins Auge gefasst.Mitte August hatte We Company die IPO-Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Seither mehren sich skeptische Stimmen. So weist die New Yorker Firma für das erste Halbjahr bei etwas mehr als 1,5 Mrd. Dollar Umsatz einen Verlust von rund 690 Mill. Dollar aus. Auf absehbare Zeit sei auf Konzernebene kein Gewinn in Sicht, wird eingeräumt. Zudem kritisieren Investoren die Corporate-Governance-Strukturen, etwa die Aktien mit 20-fachem Stimmrecht von Firmengründer und CEO Adam Neumann, und befürchten Interessenkonflikte.