Frankreich fordert Zusagen von Renault

Allianzpartner könnte 20 000 Stellen streichen

Frankreich fordert Zusagen von Renault

wü Paris – Frankreichs Regierung schlägt einen härteren Ton gegenüber Renault an. “Diesen Kredit, den habe ich noch nicht unterzeichnet”, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem “Figaro”. Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron hat dem finanziell stark angeschlagenen Automobilkonzern einen staatlich garantierten Kredit von 5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Allerdings fordere die Regierung im Gegenzug bestimmte Verpflichtungen von Renault in Bezug auf drei Punkte, so Le Maire: “Beim Elektrofahrzeug, beim Respekt gegenüber Zulieferern und bei der Ansiedlung der technologisch fortschrittlichsten Aktivitäten in Frankreich.”In Frankreich haben Medienberichte, Renault könnte im Rahmen eines Sparplans über 2 Mrd. Euro vier Werke in Flins, Choisy-le-Roi, Dieppe und Caudanin schließen, für Aufregung gesorgt. Der Autobauer will den Restrukturierungsplan am 29. Mai vorstellen, zwei Tage nach der Präsentation eines neuen Strategieplans für die Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Nissan wiederum will am 28. Mai seine Jahresbilanz vorlegen und mittelfristige Ziele für die kommenden Jahre bekanntgeben, zu denen auch Kürzungen bei den Arbeitsplätzen gehören sollen. Bei Renaults japanischem Allianzpartner könnten einem Pressebericht zufolge 20 000 Stellen gestrichen werden, vor allem in Europa.”Flins darf nicht schließen”, betonte Frankreichs Wirtschaftsminister Le Maire Freitag gegenüber dem Radiosender “Europe 1”. “Wir erwarten nun von Verwaltungsratschef Jean-Dominique Senard allgemeine Vorschläge zu seinem Plan für die Allianz (Renault-Nissan) und für seinen Plan für Renault.” Der französische Staat ist mit 15 % an dem Autobauer beteiligt. Le Maire will in den nächsten Tagen auch einen Hilfsplan für die Automobilsparte bekanntgeben. Er räumte ein, dass Renault in einer schweren Krise stecke und deshalb als Unternehmen verschwinden könnte. “Renault kämpft um sein Überleben”, sagte er dem “Figaro”.Die Renault-Aktie gab am Freitag in Paris 2,9 % auf 17,20 Euro nach.