Frankreichs Automarkt bricht weg
wü Paris – Frankreichs Automobilmarkt hat mit nur 1,9 Millionen Neuzulassungen 2012 das schlechteste Jahr seit 1997 verbucht. Die Neuwagenverkäufe in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone brachen im vergangenen Jahr um 13,9 % ein, im Dezember sogar um 14,6 %. Das schwächelnde Wachstum und die steigende Arbeitslosigkeit trüben die Stimmung französischer Verbraucher, sodass sie größere Anschaffungen wie den Kauf eines Autos verschieben – zumal viele von ihnen bereits zuvor von der Abwrackprämie profitiert hatten, die erst im März 2011 ausgelaufen ist. Für 2013 sehen die Aussichten nicht viel besser aus, denn das Wachstum dürfte nach Ansicht von Ökonomen auch in diesem Jahr nicht richtig in Fahrt kommen. Gleichzeitig erwartet die Regierung, dass die Arbeitslosigkeit weiter steigen wird.Die Massenhersteller litten am stärksten unter der Schwäche des französischen Automobilmarktes. So gingen die Neuzulassungen von Fiat in Frankreich um 23,7 % zurück, die von Opel um 23,8 % und die von Ford um 19,8 %. Dagegen konnten die koreanischen Hersteller Hyundai und Kia ihre Verkäufe in Frankreich um 28,2 % steigern. Auch deutsche Marken wie Audi (+ 4,7 %), BMW (+ 3,8 %) und Mercedes-Benz (+ 9,2 %) legten zu – im Gegensatz zu den französischen Autobauern Renault und PSA Peugeot Citroën, die für ihre Strategie bestraft wurden, sich mit Ausnahme der Renault-Tochter Dacia weder im Billigsegment noch in der Oberklasse angesiedelt zu haben. Renault musste deshalb ein Minus von 22,1 % und PSA einen Rückgang um 17,1 % hinnehmen. Rechnet man Dacia heraus, gingen die Verkäufe von Renault sogar um 24,7 % zurück. Dafür konnte PSA die Verkäufe in China 2012 um 27 % steigern. Nach Angaben von Peugeot Frankreich verlief das zweite Halbjahr in Frankreich jedoch besser. An der Börse ist der Kurs der Peugeot-Aktie innerhalb des letzten Jahres um fast 60 % auf zuletzt 5,65 Euro eingebrochen, während die Renault-Aktie 45 % auf 41 Euro zulegte.