Flughafen Frankfurt

Fraport holt auf

Für das laufende Jahr gehen Fraport-Aktionäre erneut leer aus. Allerdings sieht sich das Unternehmen bei den Finanzzielen auf gutem Weg, so dass 2025 wieder Dividendenfähigkeit erreicht sein könnte.

Fraport holt auf

Fraport vertröstet
Aktionäre
auf 2025

Fraport vertröstet
Aktionäre
auf 2025

lis Frankfurt

Der Flughafenbetreiber Fraport will im Jahr 2025 einen positiven freien Cashflow erwirtschaften. Das soll dank weiter anziehender Ergebnisse gelingen, aber vor allem, weil teure Großprojekte dann abgeschlossen sind. Dazu gehört unter anderem der Terminalneubau in Frankfurt – Terminal 3 soll zum Sommerflugplan 2026 in Betrieb gehen. Nach einem Break-even 2025 "laufen wir dann Ende des Jahrzehnts in Richtung 1 Mrd. Euro freier Cashflow", sagte Fraport-CFO Matthias Zieschang bei Vorlage der Neunmonatszahlen in Frankfurt. Ziel sei es dann auch, beim Verhältnis Nettoverschuldung zu Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung) "eine 5 vor dem Komma zu schaffen". Derzeit erreicht die Nettoverschuldung das 6,4-Fache des Ebitda. Mit einem Verhältnis der Nettoverschuldung zum Ebitda nahe 5 sei dann auch wieder Dividendenfähigkeit erreicht, für 2023 gehen die Aktionäre erneut leer aus.

 Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender von  Fraport
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender von Fraport picture alliance / Joaquim Ferreira

Nach den ersten neun Monaten 2023 lag der freie Cashflow bei −316 Mill. Euro, nach −609 Mill. Euro vor einem Jahr. Beim Ergebnis ist Fraport auf Rekordkurs. Der Bestwert von 1,18 Mrd. Euro Betriebsgewinn aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 werde in diesem Jahr womöglich erreicht, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Im Sommerquartal flog Fraport bereits einen Rekordgewinn ein. Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg um 14% auf 478 Mill. Euro.

Der Umsatz stieg zwischen Juli und September vor allem dank der starken Nachfrage nach Ferienreisen um 17% auf 1,08 Mrd. Euro. Dagegen läuft die Erholung im Geschäftsreisesegment deutlich schleppender. Schulte geht davon aus, dort im Gesamtjahr etwa 65% des Vor-Krisen-Niveaus erreichen zu können.

Die starke Erholung im Urlaubergeschäft spiegelt auch die Entwicklung der verschiedenen Konzern-Standorte wider. Die Regionalflughäfen in Griechenland und der Airport im türkischen Ferienort Antalya zählten im Sommer schon mehr Fluggäste als 2019, Letzterer obwohl die russischen Reisenden größtenteils ausblieben. Der Flughafen Frankfurt erholte sich dagegen nur auf 86% des Vorkrisenniveaus. Frankfurt hat bei der Erholung vom Corona-Einbruch damit unter den deutschen Flughäfen die Nase vorn, hinkt aber anderen europäischen Drehkreuzen hinterher. Das liege an höheren Standortkosten, sagte der Fraport-Chef – vor allem Billigflieger wie Ryanair machen deshalb derzeit laut Schulte einen Bogen um den deutschen Markt.

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