Der Flughafenbetreiber Fraport stellt sich ebenso wie sein größter Kunde Lufthansa auf einen schwierigen Winter ein. Das sagte Fraport-Chef Stefan Schulte bei einem Pressegespräch in Frankfurt am Donnerstagabend. Erst im nächsten Jahr sei ein deutlich stärkeres Geschäft zu erwarten. Im August zählte der größte deutsche Flughafen 3,2 Millionen Passagiere oder rund 50% des Vorkrisenniveaus von 2019, zwischen Juni bis August waren es 40%. Ab September werden die Zahlen nach Schultes Einschätzung wieder Monat für Monat zurückgehen.

An den Fraport-Flughäfen im Ausland geht die Erholung schneller voran. Die Airports in Griechenland oder der Türkei hätten sich schon auf 70 bis 80% des Volumens von 2019 erholt. Grund dafür sei, dass sich der Ticketverkauf für Urlaubsreisen und Heimatbesuche deutlich schneller erholt habe als das Geschäftsreisesegment. Mit einer Erholung dort rechnet der Fraport-CEO nicht vor 2025/26 „oder auch ein, zwei Jahre später“. Die internationalen Beteiligungen trügen aufgrund dieser Entwicklung in diesem Jahr und in den kommenden Jahren mehr als die Hälfte zum Konzernergebnis bei.

Während der Pandemie im Vordergrund gestanden habe die Sicherung der Liquidität, betonte Schulte, „und hier sind wir gut ausgestattet bis weit ins Jahr 2023 hinein“. Fraport habe die verkehrsarme Pandemiezeit zudem dazu genutzt, die Erneuerung der Infrastruktur in Frankfurt voranzutreiben. Auch der Bau des Terminals 3 geht weiter. Das Terminal werde voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen, ursprünglich war 2023 geplant. Der dazu gehörende Flugsteig G wird zwar schon zur Jahreswende fertig sein, soll nach jetzigem Planungsstand aber erst mit dem gesamten Terminal eröffnet werden.