Ausschüttungen

Freenet hält Aktionäre bei Laune

Mit dem Dienstagabend angekündigten Rückkauf von bis zu 9,75 Millionen eigener Aktien oder rund 7,61% des Grundkapitals für bis zu 135 Mill. Euro bis spätestens Ende dieses Jahres sowie dem Beschluss, der Hauptversammlung am 18. Juni eine...

Freenet hält Aktionäre bei Laune

ste Hamburg

Mit dem Dienstagabend angekündigten Rückkauf von bis zu 9,75 Millionen eigener Aktien oder rund 7,61% des Grundkapitals für bis zu 135 Mill. Euro bis spätestens Ende dieses Jahres sowie dem Beschluss, der Hauptversammlung am 18. Juni eine Dividendenzahlung von 1,65 (i.V. 0,04) Euro je Aktie vorzuschlagen, hat Freenet bei Anlegern für gute Stimmung gesorgt. Die Aktie des Mobilfunkkonzerns aus Büdelsdorf legte am Mittwoch in der Spitze um 8,5% auf 18,92 Euro zu. 

Auch Analysten äußerten sich positiv. Die Berenberg Bank, die das Papier des MDax-Unternehmens bei einem Kursziel von 23 Euro zum Kauf empfiehlt, erklärte, das sei „kein einmaliges Ereignis“. Freenet könne mit Dividenden und Rückkäufen über mehrere Jahre hinweg für eine Gesamtrendite auf Basis des aktuellen Kursniveaus von 14% sorgen. Das Analysehaus Warburg Research, das bei einem um 1 Euro angehobenen Kursziel von 24 Euro zum Kauf der Aktie rät, meinte, das Mobilfunkunternehmen bekenne sich mit den Beschlüssen zu seiner Ausrichtung auf attraktive Renditen für die Aktionäre. Die geringere Aktienzahl werde Freenet in Zukunft mindestens stabile Gewinnausschüttungen erlauben, trotz ausbleibender Dividende aus der 2020 verkauften 24-prozentigen Beteiligung an dem Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise.

Die Veräußerung hatte zu einem Erlös von umgerechnet rund 1,1 Mrd. Euro geführt, von denen etwa 800 Mill. Euro zur Schuldentilgung vorgesehen sind. Zusammen mit dem Aktienrückkauf über 51,4 Mill. Euro zwischen September und Ende Dezember vergangenen Jahres könnten sich die Ausschüttungen durch beide Programme auf insgesamt 186,4 Mill. Euro belaufen. Zudem will Freenet neben einer Dividende von 1,50 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2020 eine Sonderausschüttung von 0,15 Euro je Aktie zahlen. Man habe sich zwischenzeitlich zu einem attraktiven Zinsniveau re­finanzieren und etwaige Klumpen­risiken aus der Finanzierung redu­zieren können, sodass der Grund für die Dividendenaussetzung grundsätzlich entfallen sei, erklärte der Konzern.

Mit den Rückkaufprogrammen in diesem und im vergangenen Jahr soll ein wesentlicher Teil der im vergangenen Jahr infolge der Corona-Pandemie einbehaltenen Dividende für 2019 von ca. 211 Mill. Euro nachträglich an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Den übrigen Teil der einbehaltenen Dividende von knapp 20 Mill. Euro plant Freenet in Form der Sonderdividende zu zahlen. Von dem Erlös aus dem Verkauf des Sunrise-Pakets würden noch rund 100 Mill. Euro verbleiben, die der Mobilfunkkonzern in organisches Wachstum oder in Zukäufe investieren könnte, wie Warburg Research anmerkte. Ungenutzte Mittel könnten zur weiteren Schuldentilgung verwendet werden.

Mit dem Schuldenabbau werde die Bilanz zukunftssicher gestaltet, hatte Finanzvorstand Ingo Arnold im November anlässlich der Tilgung eines Bankdarlehens von 610 Mill. Euro zur Finanzierung der Sunrise-Beteiligung im Jahr 2016 erklärt. Den Vertrag des seit Anfang 2019 amtierenden CFO verlängerte der Aufsichtsrat von Freenet nun um fünf Jahre bis Ende 2026. Zudem wurde Arnold mit Wirkung vom 1. Januar zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt.