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Freenet leidet im Coronajahr unter schwachem Weihnachtsgeschäft

Die Pandemiefolgen, vor allem die Schließung des Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft, haben Freenet das Schlussquartal 2020 verhagelt. Insbesondere in den Gravis Stores blieb die angekaufte Ware im Lager, so dass der Free Cash-flow von Oktober bis...

Freenet leidet im Coronajahr unter schwachem Weihnachtsgeschäft

hei Frankfurt

Die Pandemiefolgen, vor allem die Schließung des Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft, haben Freenet das Schlussquartal 2020 verhagelt. Insbesondere in den Gravis Stores blieb die angekaufte Ware im Lager, so dass der Free Cash-flow von Oktober bis Dezember um 66% auf 17 Mill. Euro absackte. Der Umsatz fiel in der Zeit um 5% auf 671 Mill. Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) bildete sich um 4% auf 97 Mill. Euro zurück. Bereinigt um regulatorische Effekte begrenzt sich der Rückgang auf 2%.

Die Freenet-Aktie sackte gestern um 3,8% ab. Das Papier zählt am Finanzmarkt zu den Verlierern der Coronakrise. Auf Jahressicht sank der Kurs um 12%, während der MDax um 17% zulegte.

Free Cash-flow schwächelt

Im Gesamtjahr erreichte Freenet mit einem stabilen Konzernumsatz von 2,58 Mrd. Euro und einem Ebitda von 426 Mill. Euro die eigenen Ziele. Das gilt auch für den Free Cash-flow, der insgesamt 5% schwächer ausfiel als im Vorjahr, jedoch mit 237 Mill. Euro innerhalb der vom Unternehmen prognostizierten Spanne lag.

Allerdings blickt der Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz mit Vorsicht auf den neuen Turnus. Das Ebitda soll im Mittel stabil bleiben und in einer Spanne von 415 Mill. bis 435 Mill. Euro landen. Für den Free Cash-flow wird eine Range von 200 Mill. bis 220 Mill. Euro angesagt und damit weniger als 2020.

In einer ersten Einschätzung meinte Goldman-Sachs-Analyst Andrew Lee, die Kennziffern und der Ausblick auf 2021 seien schlechter als erwartet ausgefallen. Er rät weiter zum Verkauf von Freenet-Aktien. Jefferies-Analyst Ulrich Rathe sah das anders: Die Prognose sei solide. Ungeachtet dessen habe ihn die Erlösentwicklung insgesamt enttäuscht. Auch das operative Ergebnis (Ebitda) sehe schwach aus. Analyst Polo Tang von der Schweizer Großbank UBS betonte, das vierte Quartal des Mobilfunkanbieters sei schwach gewesen.

In den letzten drei Monaten musste Freenet bei den Mobilfunk­erlösen einen Rückgang um 5% auf 602 Mill. Euro hinnehmen. Die wichtigen Service-Umsätze zeigten sich jedoch dank des Vertragsgeschäfts deutlich stabiler. Das Ebitda der größten Sparte stellte sich auf 78 (i.V. 85) Mill. Euro. Das Segment TV & Me­dien präsentierte sich sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr relativ stabil. Die Erlöse stiegen 2020 auf 259 (254) Mill. Euro, das Ebitda kletterte auf 80 (73) Mill. Euro

Kundenzahl steigt

Unterdessen freute sich der Vorstand über eine wachsende Zahl an Abonnementkunden. Diese sei auf Jahressicht um knapp 3% auf 8,6 Millionen gestiegen. Im laufenden Jahr soll die Zahl der Abokunden weiter zulegen. Als Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz kauft Freenet freie Kapazitäten bei Netzbetreibern ein und bietet auf diese Weise dann eigene Tarife an. Die kompletten Zahlen will das Unternehmen am 26. März vorstellen.

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