Freenet macht an der Börse Eindruck
hei Frankfurt
Mit einem ordentlichen Kurssprung feierten die Anleger das vorläufige Jahresergebnis von Freenet, die 2021 ihre angehobene Prognose übertroffen hat. Nach einem Zuwachs von 5% beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) stellt das Unternehmen nun einen weiteren Anstieg um über 4% in Aussicht.
Überdies soll der Free Cashflow, der vergangenes Jahr – ohne Berücksichtigung der Sunrise-Dividende im Vorjahr – um 16,4% auf 234 Mill. Euro anschwoll, weiter vorankommen und in der Bandbreite von 230 bis 250 Mill. Euro landen. Der Vorstand schlägt eine um 4,7% erhöhte Dividende je Aktie von 1,57 Euro vor und will damit 80% des Free Cashflow auskehren.
Als ausschlaggebend für den Erfolg bezeichnet der Vorstand insbesondere, dass ein Großteil des Ebitda auf wiederkehrenden Umsätzen und Margen sowie der „nachfrage- und bedarfsorientiert steuerbaren Vertriebsoberfläche“ basiere. Obwohl in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres aufgrund der Pandemie viele Shops des Mobilfunkanbieters geschlossen waren, habe sich das Geschäftsmodell als robust und tragfähig erwiesen, nicht zuletzt weil man aus den Erfahrungen des Jahres 2020 Lehren ziehen konnte. Die Freenet-Aktie ging mit einem Plus von mehr als 7% aus dem Xetra-Handel. In den vergangenen Tagen war der allgemeine Kursverfall an den Börsen im Zuge der Ukraine-Krise allerdings auch an Freenet nicht spurlos vorübergegangen. Das Papier hat binnen einer Woche mehr als 12% an Wert verloren und damit die Gewinne seines Ende Januar begonnenen Aufwärtskurses wieder abgegeben. Analyst Ulrich Rathe vom Investmenthaus Jefferies zeigte sich in einer ersten Reaktion von den vorläufigen Zahlen des Mobilfunkers sehr angetan. Er hob vor allem die starke Profitabilität hervor und sprach von einem zuversichtlichen Ausblick.
Andere fanden jedoch auch ein Haar in der Suppe, indem sie auf das fehlende Umsatzwachstum verwiesen. Die Konzernerlöse blieben 2021 insgesamt stabil. Im vierten Quartal ging der Umsatz um 2,7% auf knapp 600 Mill. Euro zurück. Der Umsatz mit Vertragskunden entwickelte sich mit +5,5% positiv. Das Ebitda kletterte deutlich um 15% auf knapp 93 Mill. Euro. Der Free Cashflow, der im beeinträchtigten Weihnachtsgeschäft des Vorjahres sehr schwach gewesen war, schoss auf rund 62 (17) Mill. Euro in die Höhe. Niedrigere Zinszahlungen sowie eine positive Veränderung des Working Capital kompensierten nahezu vollständig den Effekt von rund 46 Mill. Euro aus der seit 2021 weggefallenen Dividende von Sunrise, betont die Firma.
Mobilfunkerlöse stagnieren
Beim Umsatz rechnet Freenet auch im laufenden Jahr nicht mit nennenswerten Sprüngen. Er soll insgesamt stabil bleiben, wobei im Kerngeschäft Mobilfunk mit stagnierenden Erlösen und einem moderaten Plus für die Fernsehangebote gerechnet wird. 2021 hatten sich vor allem verringerte Hardware-Einnahmen negativ auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt.