Freenet setzt Dividende aus

Mobilfunkkonzern hat herausfordernde Schuldscheinrefinanzierung im Blick

Freenet setzt Dividende aus

ste Hamburg – Der Mobilfunkanbieter Freenet rückt infolge der Coronavirus-Pandemie von dem Vorschlag ab, der Hauptversammlung am 27. Mai eine Dividende von 1,65 (i. V. 1,65) Euro je Aktie für das vergangene Geschäftsjahr vorzuschlagen. Wie der MDax-Konzern aus Büdelsdorf anlässlich der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Quartal 2020 mitteilte, soll nun abgesehen von einer verpflichtenden Mindestdividende von 0,04 Euro je Aktie der Bilanzgewinn einmalig thesauriert werden. Die Aktie des Unternehmens sackte um 8,4 % auf 15,86 Euro ab.Die Entscheidung zur Aussetzung der Dividende – vorgesehen war eine Ausschüttungssumme von insgesamt 211 Mill. Euro – führt Freenet auf die noch nicht absehbaren Auswirkungen der Coronakrise auf den Finanzsektor und eine damit möglicherweise herausfordernde Refinanzierung von zwei Schuldscheinen in Höhe von 700 Mill. Euro zurück. Im Oktober stehen Finanzmarktangaben zufolge 258,5 Mill. Euro zur Rückzahlung an, im März 2021 weitere 428 Mill. Euro. Die finanzielle Stabilität und Flexibilität der Gruppe solle damit auch bei einer Verschärfung der Situation an den Finanzmärkten erhalten bleiben, betonte Freenet. Das Unternehmen unterstrich weiter, die aktuelle Dividendenpolitik gelte unverändert. Die sieht eine langfristig stabile Ausschüttungsquote von 80 % der frei verfügbaren Zahlungsmittel (Free Cash-flow) als Mindestdividende vor.Auf die operative Entwicklung im ersten Quartal hatte die Coronakrise den Angaben zufolge keine Auswirkung. Freenet bekräftigte die Ende Februar veröffentlichten Geschäftsjahresziele. Diese sehen unter anderem Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau vor, die bereinigt um Sondererlöse im Zusammenhang mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft Motion TM zum 31. Dezember 2019 bei 2,61 Mrd. Euro lagen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) soll 2020 weiterhin im Korridor von 415 bis 435 (i. V. 427) Mill. Euro landen, der Free Cash-flow bei 235 bis 255 (249) Mill. Euro. Im ersten Quartal lag der Umsatz ohne Motion TM mit knapp 648 (622) Mill. Euro über dem Vorjahreswert, das Ebitda gab laut Freenet vor allem aufgrund nachlaufender Effekte der seit dem 15. Mai 2019 geltenden Regulierung von International Calls/Roaming um 3,7 Mill. auf 104 Mill. Euro nach. Ohne Berücksichtigung von regulatorischen Effekten und Motion TM sei das Ebitda um 1,9 Mill. auf 109,2 Mill. Euro gestiegen. Aufgrund einer Verbesserung des Working Capital durch Abbau des Vorratsvermögens legte der Free Cash-flow im Berichtsquartal um 10,1 % auf 49,9 Mill. Euro zu.Mit Umsatz und Ebitda übertraf Freenet die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten.