Fresenius-Chef bekräftigt Ziel steigender Dividende

Ausschüttung für 2019 soll auch bei Gewinnstagnation steigen - Gesundheitskonzern wächst international

Fresenius-Chef bekräftigt Ziel steigender Dividende

ste Hamburg – Kurz vor Vorlage des Zahlenwerks zum dritten Quartal in der kommenden Woche hat Fresenius die Absicht unterstrichen, auch für das laufende Geschäftsjahr eine steigende Dividende auszuschütten. Der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg rechnet 2019 bislang mit einer Gewinnstagnation.Die Dividende sei 26-mal in Folge erhöht worden. Er sehe keinen Grund, warum diese Serie unterbrochen werden sollte, bekräftigte Vorstandschef Stephan Sturm am Montagabend bei einer Veranstaltung der Börsen-Zeitung bei Berenberg in Hamburg frühere Aussagen. Dies gelte auch für den Fall, dass der Gewinn 2019 nicht steigen sollte. 2018 hatte der Dax-Konzern bei einem Umsatz von 33,5 Mrd. Euro einen Nettogewinn von 2 Mrd. Euro erreicht und für 2018 eine Dividende von 0,80 (i. V. 0,75) Euro je Aktie gezahlt.Anleger hatte Fresenius im Oktober und Dezember mit zwei Prognosekorrekturen schockiert und die Aktie auf Talfahrt geschickt. Mit Blick auf die Entwicklung der Fresenius-Aktie, die sich im bisherigen Jahresverlauf kaum erholt hat, zeigte sich der Fresenius-Chef zuversichtlich. Aus der “Bredouille” nach der gescheiterten Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn sei der Konzern, der sich in einem Rechtsstreit um die abgebrochene Akquisition durchsetzte, “gestärkt” hervorgegangen.Bis 2018 sei viel Fantasie im Kurs eingepreist gewesen, dass Fresenius weiterhin regelmäßig auch große Zukäufe tätige, die schnell für positive Ergebnisbeiträge sorgen. Diese Fantasie habe sich nach der fehlgeschlagenen Akorn-Transaktion verflüchtigt. Sturm stellte Zukäufe für die Zukunft in Aussicht und sprach zudem von ambitionierten mittelfristigen Zielen. Beim Umsatz will Fresenius bis 2025 aus eigener Kraft die Marke von 40 Mrd. Euro übertreffen.Dazu baut der Konzern sein Geschäft international aus. Vor gut einem Monat etwa wurde bekannt, dass Quirónsalud, der zu Fresenius Helios gehörende größte private Krankenhausbetreiber Spaniens, mit der Übernahme zweier Kliniken die Präsenz im privaten Krankenhausmarkt Kolumbiens ausbaut. Wachstum sei die Basis dafür, vielen Herausforderungen an die Medizin der Zukunft begegnen zu können, meinte Sturm. Größe bedeute mehr Leistungsfähigkeit, mehr Qualität, mehr Kosteneffizienz und mehr Investitionen. Davon würden Patienten profitieren. Um in moderne Krankenhäuser, modernere Diagnostik und mehr Service investieren zu können, müssten Gewinne erwirtschaftet werden. Dies sei nicht nur moralisch vertretbar, sondern geboten, so der Chef des Gesundheitskonzerns. Von Berichten überraschtÜber die jüngste mediale Berichterstattung zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Dialyse-Tochter FMC im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen zeigte sich Sturm überrascht. Der Fresenius-Chef verwies darauf, dass es sich um Sachverhalte aus der ersten Dekade dieses Jahrhunderts handele, die man selbst vor Jahren bekannt gemacht habe. Im März hatte Fresenius dafür eine Zahlung von 232 Mill. Dollar an US-Justizministerium und SEC akzeptiert. Dass sich auch deutsche Behörden, mit denen man kooperiere, die Vorfälle ansähen, sei üblich. Von den allermeisten Mitarbeitern, die mit den Missständen in Verbindung standen, habe man sich getrennt.