Fresenius erhöht Umsatzprognose nach starkem Quartal
swa Frankfurt – Nach einem starken Quartal wächst die Zuversicht im Gesundheitskonzern Fresenius. Das Unternehmen geht nun für das Jahr von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum zwischen 4 % und 7 % aus, nachdem zuvor 3 % bis 6 % angepeilt wurden. Getragen von einem organischen Wachstum in allen vier Segmenten hat Fresenius den Umsatz im zweiten Quartal zu konstanten Wechselkursen um 6 % auf 8,8 Mrd. Euro ausgebaut. Auch im ersten Semester zeigt sich eine Dynamik von 6 % auf 17,3 Mrd. Euro. Die Prognose einer Gewinnstagnation 2019 wird bestätigt.Vorstandschef Stephan Sturm hebt hervor, dass die Investitionen in künftiges Wachstum wie geplant laufen. Die auf Infusionstherapien und klinische Ernährung ausgerichtete Tochter Kabi hat das dynamische Wachstum in Schwellenländern fortgesetzt. In Nordamerika ging es beim Umsatz im Quartal dagegen organisch um 1 % nach unten, was auf höheren Wettbewerb für bestimmte Wirkstoffe und eine Entspannung bei Angebotsengpässen von Konkurrenten zurückgeführt wird. Im zweiten Semester rechnet Sturm mit einer Belebung des Mengenwachstums in den USA und verweist auf zahlreiche Produktzulassungen.Im Krankenhausgeschäft der Tochter Helios wird ein starkes organisches Wachstum in Deutschland von 5 % im Quartal betont. Auch in Spanien ging es um 4 % voran, obwohl Ostern ins zweite Quartal gefallen sei. Der heiße Sommer werde sich jedoch in beiden Ländern auf das Ergebniswachstum auswirken, wird signalisiert. Die Umsatz- und Ergebnisprognose für Helios wird aber bestätigt.Der ebenfalls im Dax geführte Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) zeigt im zweiten Quartal mit 4 % ein schwächeres organisches Wachstum als im ersten Quartal dieses Jahres, als 6 % erreicht worden waren. Vorstandschef Rice Powell spricht von einem “soliden Quartal mit anhaltend starkem organischen Wachstum”.In den ausgewiesenen Zahlen spielen Portfolioveränderungen eine zentrale Rolle, nachdem FMC im vergangenen Jahr ihre Mehrheitsbeteiligung am US-Ärztenetzwerk Sound veräußert hat. Daraus hatte das Unternehmen im Vorjahresquartal einen Gewinn von 686 Mill. Euro eingestrichen. Das Betriebsergebnis (Ebit) war somit 2019 von April bis Juni um 63 % rückläufig. Auf bereinigter Basis bleiben Einbußen um 12 % auf 491 Mill. Euro. Dafür waren höhere Personalkosten verantwortlich sowie ein Effekt aus den Esco-Behandlungsprogrammen in den USA. Die Esco-Programme hatten Dialyseanbieter in Zusammenarbeit mit der US-Gesundheitsbehörde Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) 2015 aufgesetzt, um die Patientenversorgung zu verbessern und gleichzeitig Behandlungskosten zu senken. Bei Erreichen bestimmter Schwellenwerte werden die Einsparungen zwischen Krankenversicherung und Dialyseanbieter geteilt. Wenn Kosten bestimmte Schwellenwerte übersteigen, müssen die Unternehmen der Krankenversicherung einen Teil erstatten.FMC war Ende März nach eigenen Angaben in 24 solcher Esco-Programme mit 48 000 Patienten aktiv. Da es Diskussionen über die Berechnungsmethode für Einsparungen aus den Programmen gebe, habe FMC “vorsichtshalber” Zahlen angepasst, was im Quartal Umsatz und Ebit um 41 Mill. Euro gedrückt habe. – Wertberichtigt Seite 8