Medizintechnik

Fresenius Medical Care baut Rentabilität aus

Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care kommt mit dem Sparprogramm voran, wird aber von schwachen Behandlungszahlen in der Nierenwäsche in den USA gebremst.

Fresenius Medical Care baut Rentabilität aus

Fresenius Medical Care
baut Profitabilität aus

Produktgeschäft stützt − Weniger Behandlungen in den USA

swa Frankfurt

Für den Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) trägt das eingeleitete Sparprogramm Früchte. Analysten zeigen sich aber besorgt über rückläufige Patientenzahlen im zweiten Quartal in den USA, dem größten Markt für das Unternehmen.

FMC kassiert Prognose für Behandlungszahlen in den USA

Die während der Corona-Pandemie aufgetretenen Effekte erhöhter Sterblichkeit von chronisch Nierenkranken belasteten weiterhin die Entwicklung der Behandlungszahlen in den USA, begründet FMC die Schwäche. Auch eine starke Grippesaison im ersten Halbjahr habe sich entsprechend ausgewirkt. Der Trend in den Behandlungszahlen sei im Vergleich zum Vorquartal indes „ermutigend“. Gleichwohl reduziert das Unternehmen die Prognose für die Volumenentwicklung in Nordamerika für das Jahr von bislang 0,5 bis 2% auf 0 bis 0,5%.

Aktie unter Druck

Im Markt wurde die Anpassung der erwarteten Behandlungen mit Sorgen aufgenommen, obwohl FMC die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 insgesamt bestätigte. Die Aktie stand zum Handelsauftakt erheblich unter Druck mit Einbußen von bis zu 9% und war Schlusslicht im MDax.

FMC-CEO Helen Giza wertete das zweite Quartal als „weiteren Beleg für die operative Trendwende“. Dank eines deutlichen Ergebnisanstiegs im Geschäft mit Dialyseprodukten im Segment Care Enablement erhöhte der Konzern die operative Rendite im Quartal von 8,4% auf 9,1%. Dabei kletterte das operative Ergebnis um 19% auf 425 Mill. Euro. Das operative Ergebnis im Dienstleistungssegment Care Delivery brach dagegen um 14% ein, was FMC auf höhere Personalkosten und Inflationseffekte zurückführt.

Der Konzernumsatz stagnierte im zweiten Quartal bei 4,7 Mrd. Euro. FMC beziffert das organische Wachstum auf 2,3% − getrieben durch beide Segmente.

Cashflow schrumpft

Einen deutlichen Einbruch zeigt FMC im Mittelzufluss. Der Cashflow schrumpfte im Quartal von 1,0 Mrd. auf 442 Mill. Euro, nach sechs Monaten zeigt sich eine Halbierung von 1,15 Mrd. auf 570 Mill. Euro. FMC führt dies vor allem auf den Dienstleisterwechsel nach einen Cyber-Angriff beim Service-Unternehmen Change Healthcare zurück. Das Unternehmen will den negativen Cash-Effekt nach eigenen Angaben im dritten Quartal ausgleichen.

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