Entflechtung

Fresenius Medical Care schließt Rechtsformwandel ab

Fresenius schließt die Herauslösung der Dialysetochter FMC aus dem Konzernverbund ab. Beide Einheiten wollen in Eigenständigkeit erfolgreicher sein.

Fresenius Medical Care schließt Rechtsformwandel ab

Fresenius Medical Care
schließt Rechtsformwandel ab

Konzernentflechtung ist vollbracht

swa Frankfurt

Die Herauslösung des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) aus dem Mutterkonzern Fresenius ist erfolgreich abgeschlossen worden. Nachdem der Senat des Oberlandesgerichts Bamberg den Freigabeanträgen von FMC vollumfänglich stattgegeben hatte, sei der Rechtsformwechsel am 30. November in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam geworden, teilt Fresenius mit. Damit ist FMC von der Kommanditgesellschaft auf Aktien wieder zurück in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden.

Rolle rückwärts

Um im Dax zu bleiben und die Liquidität der Aktie zu fördern, hatte FMC im Jahr 2005 entschieden, die Vorzugsaktien in Stämme umzuwandeln. Über den Wechsel von der AG zur KGaA wurde damals garantiert, dass die Muttergesellschaft Fresenius ihren beherrschenden Einfluss mit Vereinheitlichung der Aktiengattung nicht verliert, auch wenn sie keine Kapitalmehrheit mehr hält.

Die Rolle rückwärts hatte Fresenius Anfang des Jahres 2023 eingeleitet, um beiden Konzernen mehr Flexibilität in der operativen Entwicklung zu geben und um die mit Ertragsproblemen kämpfende Dialysetochter nicht mehr vollständig im Konzernabschluss konsolidieren zu müssen. Von Beginn an war bekräftigt worden, dass Fresenius an der Kapitalbeteiligung von 32,2% an FMC festhalten will.

Gordischer Knoten gelöst

"Beide Unternehmen können sich nun auf das konzentrieren, was sie ausmacht: sich in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern für das Patientenwohl einzusetzen", sagt Fresenius-CEO Michael Sen, der auch den Aufsichtsrat von FMC führt. Der Manager spricht mit Blick auf die Herauslösung der FMC von einem historischen Tag – intern war das Projekt mit Blick auf die hohe Komplexität unter dem Titel "Gordian" geführt worden. Eine außerordentliche Hauptversammlung hatte den Wandel von der KGaA zur AG im Juli gebilligt.

"Fresenius Medical Care wird von der neuen Rechtsform profitieren, da sie die Führungsstruktur vereinfacht und eine schnellere und agilere Entscheidungsfindung ermöglicht", unterstreicht FMC-Vorstandschefin Helen Giza und bekräftigt, dass FMC ihre strategischen Ziele weiterverfolgen und die Turnaround-Maßnahmen voranbringen will.

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