Fresenius Medical Care vergrault Investoren

8 Mrd. Euro Börsenwert in Luft aufgelöst - Mutterkonzern muss sich bescheiden

Fresenius Medical Care vergrault Investoren

wb Frankfurt – Rund 7,8 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung der Fresenius-Gruppe sind am Mittwoch nach einer Gewinnwarnung des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care verdampft. Dessen Aktie fiel bis zu 18 % und ging gestern mit minus 16,5 % aus dem Handel. In Mitleidenschaft gezogen wurde die Mutter: Die Aktie der ebenfalls im Dax gelisteten Fresenius, die auch im Geschäft der Klinikkette Helios Gegenwind verspürt, sank um 8,9 %. Der Konzern geht nur mehr davon aus, die Ziele für 2018 am unteren Ende der Prognosespanne zu erreichen. Analysten äußerten sich vor allem besorgt über die Entwicklung im laufenden vierten Quartal, in dem sich das Wachstum deutlich abschwächen dürfte, sowie für 2019. Die beiden Aktien gelten bislang als Garant für Stabilität im Dax.Im Dax haben dieses Jahr etwa Deutsche Bank und Deutsche Post, BMW, Daimler, Continental und Henkel vor sinkenden Ergebnissen gewarnt.In den Sommermonaten hätten ein schwächer als erwartet ausgefallenes Geschäft mit Dialysedienstleistungen in Nordamerika, die Hyperinflation in Argentinien sowie Informationskampagnen wegen diskutierter Änderungen der Dialysebehandlung in Kalifornien das Konzernergebnis belastet, teilt FMC mit. Hinzu kämen erhöhte Rückstellungen für Vergleichsverhandlungen mit der US-Regierung wegen fragwürdiger Geschäftsvorgänge in der Vergangenheit. Für 2018 rechnet FMC nun mit einem Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von währungsbereinigt 2 bis 3 % nach bislang 5 bis 7 %. Beim Konzernergebnis wird ein Plus von 11 bis 12 (zuvor 13 bis 15) % erwartet, und bereinigt wird die Erwartung von 7 bis 9 % auf 2 bis 3 % zurückgenommen. Vorstandschef Rice Powell zeigt sich dennoch zuversichtlich: “Die Trends und Treiber unseres Wachstums bleiben intakt.” Der Klinikkette Fresenius Helios macht eine schwächere Geschäftsentwicklung im Heimatmarkt zu schaffen sowie ein Trend zur ambulanten Behandlung. Positiv entwickle sich der Medikamentenableger Kabi, der seinen Ergebnisausblick anhebt und mit dem Zukauf der Biosimilars-Sparte der Darmstädter Merck gestärkt worden war.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 7