Fresenius verschafft sich Schubkraft für das Wachstum im Kerngeschäft. Den Erlös von brutto 1,1 Mrd. Euro aus dem Abbau der Beteiligung am Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) will der Gesundheitskonzern zur Bilanzstärkung und Entschuldung einsetzen, wie Finanzchefin Sara Hennicken im Interview bekräftigt. „Gleichzeitig wollen wir das Kerngeschäft entlang unserer drei Wachstumsplattformen stärken“, so Hennicken. Dabei gehe es um den Ausbau der Produktpipeline sowie Kapazitätserweiterungen.

Hennicken hebt hervor, dass es sich bei der Reduzierung des FMC-Pakets um gut 7% auf eine Sperrminorität von 25% plus eine Aktie für Fresenius um „mehr als eine Kapitalmarkttransaktion“ handelt. Es sei vielmehr ein weiterer strategischer Schritt im Zuge des 2022 gestarteten Programms „Future Fresenius“, das auf Fokus, Vereinfachung und Performance ziele. Fresenius habe den Anteil an FMC erst jetzt angefasst, um zu beweisen, dass der Konzern die Entschuldung und Ertragsstärkung aus eigener Kraft bewerkstelligen könne.

Fresenius hat den Abbau der FMC-Beteiligung in zwei Schritten eingeleitet. Das Unternehmen platzierte 10,6 Millionen FMC-Aktien und erlöste dabei brutto 472 Mill. Euro. Daneben hat die Gesellschaft 600 Mill. Euro im Zuge einer Umtauschanleihe eingesammelt.

Die Umtauschanleihe ist im Markt sehr gut aufgenommen worden, das Angebot war mehrfach überzeichnet. „Es gab in den vergangenen Jahren wenig Angebot in dem Segment, so dass unser Exchangeable Bond auf großes Interesse stieß“, sagt Hennicken. Positiv sei sicher aufgenommen worden, dass der Bond zwei wichtige Parameter vereine: eine Optionskomponente mit Bezug auf den Aktienkurs von Fresenius Medical Care und eine Kreditkomponente mit Bezug auf Fresenius.