Fresenius stellt Biotech-Sparte zum Verkauf
swa Frankfurt – Der Gesundheitskonzern Fresenius will sich von seiner verlustreichen Biotechnologietochter trennen. Es würden Gespräche mit mehreren Interessenten über einen Verkauf von Fresenius Biotech geführt, teilte das Unternehmen mit. Als “gleichwertige Alternative” fasse das Management ins Auge, das Geschäft mit dem Immunsuppressivum ATG im Konzern zu belassen. Mit diesem Antikörper ist Fresenius schon seit 1981 im Markt. Das Produkt, das bei Organ- und Stammzelltransplantationen eingesetzt wird, sei profitabel und erzielt nach Angaben eines Sprechers eine zweistellige Umsatzrendite bezogen auf das Betriebsergebnis (Ebit).Aufgeben will der Konzern auf jeden Fall das defizitäre Geschäft mit dem Antikörper Removab – dieser war 2009 als erster in Deutschland entwickelter monoklonaler Antikörper in der EU zugelassen worden, was Fresenius einen erheblichen Achtungserfolg einbrachte. Das von Trion-Pharma entwickelte Produkt wird gegen Bauchwassersucht bei Eierstockkrebs eingesetzt. Eine endgültige Entscheidung über die Biotechnologie-Sparte, die 160 Mitarbeiter zählt, kündigt das Unternehmen nun für das erste Quartal 2013 an.Fresenius Biotech erzielte in den ersten neun Monaten 2012 einen Umsatz von 26 Mill. Euro (plus 15 %), wozu ATG 22,5 Mill. und Removab 3,3 Mill. beisteuerten. Das Ebit erreichte – 15 (i. V. – 19) Mill. Euro. Für 2012 stellt Fresenius im Biotech-Geschäft einen Verlust von 25 Mill. Euro in Aussicht. Fenwal-Kauf perfektWie Fresenius weiter mitteilte, ist der Kauf des Infusionstechnologiespezialisten Fenwal erfolgreich abgeschlossen worden. Mit dem im Sommer angekündigten Erwerb baut die Fresenius-Tochter Kabi ihre Aktivitäten aus. Der Konzern bestätigte, dass die Integrationskosten 100 Mill. Euro betragen und mittelfristig Synergien von 60 Mill. Euro erwartet werden. Fenwal werde ab 1. Dezember konsolidiert.An der Börse kamen beide Meldungen gut an. Die Fresenius-Aktie kletterte um 1,2 % auf 89,00 Euro.—– Wertberichtigt Seite 8