Fresenius versilbert FMC-Anteile
Fresenius versilbert
Anteile an FMC
Gesundheitskonzern will langfristig Ankeraktionär bleiben
swa Frankfurt
Der Gesundheitskonzern Fresenius will auch nach dem Abbau seines Pakets an Fresenius Medical Care (FMC) langfristig größter Aktionär des Dialysespezialisten bleiben. „Wir glauben auch weiterhin an das Potenzial in diesem Geschäft und in diesen Aktien“, sagte Fresenius-Chef Michael Sen am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Fresenius sei entschlossen, „ein langfristiger Aktionär und auch der größte Aktionär zu bleiben“.
Über den Verkauf von Aktien und eine Umtauschanleihe wird Fresenius ihre Beteiligung von zuletzt 32,2% in den kommenden Jahren auf eine Sperrminorität von 25% plus eine Aktie reduzieren. Fresenius hatte vor Jahrzehnten das historisch zum Kerngeschäft zählende Dialysegeschäft im Zuge einer großen Fusion in den USA in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Fresenius behielt den Durchgriff auch nach Abschmelzen der Beteiligung auf unter 50%, indem FMC sich in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umwandelte.
Vom Kerngeschäft zur Finanzbeteiligung
Nach anhaltenden Ertragsproblemen im Dialysegeschäft und Rückschlägen durch Folgen der Corona-Pandemie entwickelte sich die voll konsolidierte FMC zunehmend zur Belastung und wurde schließlich 2023 zurück in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, um sie aus dem Fresenius-Konzern herauszulösen. Seitdem führt Fresenius den FMC-Anteil als Finanzbeteiligung. Beide Unternehmen sind im Dax vertreten. Die FMC-Aktie ist angesichts des großen Anteils am US-Geschäft auch an der New York Stock Exchange gelistet.
Fresenius hat in der Nacht auf Dienstag im beschleunigten Bookbuilding 10,6 Millionen FMC-Aktien für 44,50 Euro bei Investoren platziert. Für 3,6% des Grundkapitals strich Fresenius brutto gut 470 Mill. Euro ein. Der Platzierungspreis lag 6,2% unter dem Schlusskurs vom Montag. Gleichzeitig hat Fresenius eine Umtauschanleihe im Volumen von 600 Mill. Euro mit Fälligkeit 2028 begeben, so dass der Konzern in Summe einen Emissionserlös von 1,1 Mrd. Euro einstreicht.
An Wertsteigerung partizipieren
Die Anleihe wird zu 101,50% des Nennbetrags ausgegeben und nicht verzinst. Der Umtauschpreis für die FMC-Aktien wurde nach Angaben von Fresenius auf 57,85 Euro festgelegt, was eine Umtauschprämie von 30% auf den Platzierungspreis aus dem Aktienangebot entspricht. „Die Umtauschanleihe mit einem Aufschlag von 30% bietet die Möglichkeit, zukünftige Wertsteigerungen zu nutzen und gleichzeitig eine kosteneffiziente Finanzierung mit einem Null-Prozent-Kupon zu erzielen“, sagte Fresenius-Finanzchefin Sara Hennicken.